Folge 11

Von Vielfalt und Verstärkung

33:14 Minuten
Ein Darsteller des Musicals "Miss Saigon" mit einem angeklebten kleinen Stirnmikrofon steht am 25.01.2019 in Köln bei einem Fototermin auf der Bühne.
Musical-Darsteller mit Mikroport: Auch auf Sprechbühnen sieht man die angeklebten kleinen Mikrofone immer häufiger. © imago / Horst Galuschka
Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp · 25.01.2019
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Wer spricht wie auf deutschen Bühnen? Es gibt zwar immer mehr Schauspieler*innen mit angeklebten Mikrofonen, aber noch zu wenige aus benachteiligten Gruppen. Um Diversity und Mikroports geht es in Folge #11 des Theaterpodcasts.
Flüstern, Raunen, Intimität: Mit Mikroports geht das auch auf dem Theater. Als technische Verstärkung von Schauspielerstimmen sind sie mittlerweile Standard. Wie Regisseur*innen aber auch ästhetisch und inhaltlich mit Mikroports umgehen, ist Thema in Folge 11 von "Der Theaterpodcast". Außerdem sprechen Susanne Burkhardt und Elena Philipp mit Sandrine Micossé-Aikins vom Berliner Projektbüro Diversity Arts Culture über Vielfalt auf und hinter den Bühnen. Stichwort: Diversität.

Sichtbar festgeklebte Mikrofone

Die Dimension eines Drittel-Fußballfeldes hat die Bühne des Schauspiel Frankfurt. Um Inszenierungen akustisch bis in die letzte Reihe zu transportieren, werden dort standardmäßig Mikroports eingesetzt. Aber nicht nur aus baulich-akustischen Gründen finden die sichtbar nahe dem Ohr der Schauspieler*innen festgeklebten Mikrofone und der in Taillenhöhe angebrachte dazugehörige Sender Verwendung: Auch inszenatorische Gründe spielen eine Rolle, bei Regisseur*innen wie Ersan Mondtag, Susanne Kennedy oder Simon Stone. Über Mikroport-Ästhetiken unterhalten sich Susanne Burkhardt und Elena Philipp im Theaterpodcast, und befragen dazu den Frankfurter Tonmeister Bernhard Klein und den Regisseur Herbert Fritsch.

Mehr Vielfalt in Programm, Personal und Publikum

Mehr Vielfalt schaffen, und nicht nur in ästhetischer Hinsicht, möchte das Berliner Projektbüro Diversity Arts Culture. Im Auftrag des hauptstädtischen Kultursenats arbeitet man dort an der Diversitätsentwicklung in Kulturinstitutionen. Sandrine Micossé-Aikins, Leiterin des Projektbüros, spricht mit dem Theaterpodcast-Duo darüber, warum mehr Vielfalt in Programm, Personal und Publikum angebracht ist – und wem die Zugänge erleichtert werden müssen. Die Politik ist gefordert. Und Selbst-Empowerment, wie die österreichische Schauspielerin Elisabeth Löffler mit einem Brecht-Lied fordert.

Mehr zum "Theaterpodcast"

Einmal im Monat greift Der Theaterpodcast die wichtigen Debatten rund um das Theater und seine Macher und Macherinnen auf. Über die Kunst und den Betrieb, in dem immer noch zu wenig Frauen das Sagen haben, sprechen zwei Theaterredakteurinnen, Susanne Burkhardt vom Deutschlandfunk-Kultur-Theatermagazin Rang 1 und Elena Philipp vom Online-Portal nachtkritik.de.

Die Stimmen: Susanne Burkhardt studierte Kulturwissenschaft, Betriebswirtschaft und Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin und in London (Middlesex University). Sie ist Diplom-Medienberaterin und begann ihre Radio-Karriere als Hörspielregieassistentin beim Sender Freies Berlin (später RBB). Nach einem Volontariat beim Deutschlandradio ist sie seit 2001 Redakteurin, Autorin und Moderatorin beim Deutschlandfunk Kultur ("Fazit", "Rang 1 – Das Theatermagazin").

Elena Philipp studierte in Freiburg Politik und Soziologie, entschied sich nach einer Regiehospitanz aber für ein Studium der Theater-, Film und Literaturwissenschaft in Berlin. Dort arbeitete sie für Tanzfestivals, gründete ein Literaturmagazin und ein Text-Ton-Festival mit und etablierte beim Literaturwettbewerb Open Mike das Livebloggen. Seit 2006 schreibt sie für Tageszeitungen und Fachmedien über Theater und Tanz. 2017 wurde sie Redakteurin beim Online-Theaterfeuilleton nachtkritik.de.

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