Finale!
Im Herbst 2010 suche die Video-Plattform Youtube im Rahmen eines Online-Castings die besten Musiker für ein 100-köpfiges Symphonieorchester. Viele tausend Hobbymusiker und Profis haben sich beworben. Jetzt hat das Orchester in Sydney seinen großen Auftritt.
Der Countdown läuft für das Youtube Symphony Orchestra 2011: In genau zwei Tagen und 17 Stunden werden gut 100 Musiker und Musikerinnen aus fünf Kontinenten im Opernhaus von Sydney ein festliches Konzert geben. Das Ereignis wird weltweit live im Internet übertragen.
Alle Orchestermitglieder mussten zuvor ihr Können im Rahmen eines Internet-Video-Castings unter Beweis stellen. Mehr als 3.000 Musiker aus 70 Ländern haben ihr Vorspiel auf die Video-Plattform hochgeladen und sich so für das Youtube Orchester beworben.
Profimusiker von den Berliner Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra filterten aus den Bewerbungen 300 Kandidaten heraus. Aus der Vorauswahl kürten Youtube-Nutzer anschließend ihre Favoriten. Das letzte Wort hatte dann aber der US-Star-Dirigenten Michael Tilson Thomas. Er leitet im Hauptberuf das San Francisco Symphony Orchestra und hat bereits vor einem Jahr die Premiere des ersten Youtube Orchesters in der New Yorker Carnegie Hall dirigiert. Ihn begeistert an dem Projekt vor allem, wie sich mit der Kraft der Musik als globale Sprache und den neuen Kooperationsmöglichkeiten des Internets der Freude, Kreativität und Kunst ganz neue Räume erschließen lassen.
"Die klassische Musik hat viel mehr Fans da draußen, als wir es alle ahnen. Dieses Projekt ist eine Chance, die musikalische Gemeinschaft zu vergrößern, in der klassische Musik wieder Teil des täglichen Lebens wird. Es hilft dabei, die Menschen durch das unendlich aufregende Labyrinth zu führen, zu dem klassische Musik werden kann. Und deshalb finde ich das Projekt so spannend."
Zu den Orchestermitgliedern gehören Hobby- und Profimusiker, Studenten und Dozenten zwischen 14 und 49 Jahren. Während die Mitglieder des ersten Youtube Orchesters vor ihrem Auftritt nur drei Tage gemeinsam proben konnten, haben die Musiker in Sydney diesmal eine ganze Woche Zeit, um gemeinsam zu üben.
Roman Riedel ist einer der deutschen Kandidaten, die es bis nach Sydney geschafft haben. Der 37-Jährige spielt seit ein paar Jahren im Kurorchester der Bayerischen Stadt Bad Kissingen.
"Also, ich persönlich werde jetzt sitzen neben einem spanischen Posaunisten. Der spielt im National Orchester von Madrid, ist also auch ein Vollprofi. An der Bass-Posaune wird ein super Bass-Posaunist aus Sizilien sitzen. An der Tuba wird ein Amerikaner sein, also da sind wir auch ganz international. Und mit denen habe ich mich natürlich schon vorher ausgetauscht. Und auf die freue ich mich."
Neben Riedel haben es noch zwei weitere Teilnehmer aus Deutschland geschafft. Beide studieren Musik: Die in Köln lebende US-Geigerin Rachelle Hunt sowie der Oboist Emmanuel Danan aus Rostock.
Der Düsseldorfer Maurice Maurer war im vergangenen Jahr der einzige Deutsche, der sich für das erste Youtube-Orchester in New York qualifizieren konnte. Für den studierten Geiger war die Reise nach New York ein nachhaltig positives Erlebnis.
"Ich hatte das Gefühl beim Konzert, dass wirklich jeder da saß und wirklich mal zeigen wollte, wo es langgeht. Und jeder sein Bestes gegeben hat. Ich saß schon mit dem Gefühl da: Wir sind gut aufeinander eingestimmt, wir haben gut geprobt. Jetzt kann es mal richtig losgehen. Und Michael Tilson Thomas hat das so gut zusammengefasst, dass es hinterher ein wirklich einheitlicher Klang war."
Speziell für das Sydney-Konzert hat der US-Komponist Mason Bates ein Stück geschrieben, das an diesem Sonntag uraufgeführt wird und viel musikalischen Freiraum lässt. Beim diesjährigen Online-Casting wurde für das Werk eigens eine Kategorie eingeführt, in der die Kandidaten ihr improvisatorisches Talent unter Beweis stellen konnten. Nicht selten überraschten die Ergebnisse.
Die 24jährige Su Chang aus Peking konnte sich mit dieser Improvisation auf der Gu-Dscheng, der chinesischen Zither, für das Finale qualifizieren.
Ungewöhnlich war auch die Vorstellung von Paulo Calligpoulos aus Sao Paulo in Brasilien. Der 35jährige ist nicht nur virtuoser Pianist und erster Geiger in einem Profi-Orchester, sondern er pflegt auch eine besondere Vorliebe für harte Gitarrenklänge. Mit seinem E-Gitarren-Gewitter zur Mason-Bates-Komposition war er beim Casting erfolgreich.
Zwei Stunden lang spielen die Musiker am Sonntagvormittag deutscher Zeit Werke von Bach, Mozart, Berlioz, Richard Strauss, Benjamin Britten und anderen großen Meistern. 14 Millionen Zuschauer verfolgten im letzten Jahr das erste Konzert des Youtube Sinfonie Orchesters live im Internet. Dieses Jahr könnten es leicht mehr werden, denn für die verbreiteten Smartphones gibt es eine kostenlose App, mit der sich das Konzert auch mobil verfolgen lässt.
Youtube Symphony Orchestra 2011
Alle Orchestermitglieder mussten zuvor ihr Können im Rahmen eines Internet-Video-Castings unter Beweis stellen. Mehr als 3.000 Musiker aus 70 Ländern haben ihr Vorspiel auf die Video-Plattform hochgeladen und sich so für das Youtube Orchester beworben.
Profimusiker von den Berliner Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra filterten aus den Bewerbungen 300 Kandidaten heraus. Aus der Vorauswahl kürten Youtube-Nutzer anschließend ihre Favoriten. Das letzte Wort hatte dann aber der US-Star-Dirigenten Michael Tilson Thomas. Er leitet im Hauptberuf das San Francisco Symphony Orchestra und hat bereits vor einem Jahr die Premiere des ersten Youtube Orchesters in der New Yorker Carnegie Hall dirigiert. Ihn begeistert an dem Projekt vor allem, wie sich mit der Kraft der Musik als globale Sprache und den neuen Kooperationsmöglichkeiten des Internets der Freude, Kreativität und Kunst ganz neue Räume erschließen lassen.
"Die klassische Musik hat viel mehr Fans da draußen, als wir es alle ahnen. Dieses Projekt ist eine Chance, die musikalische Gemeinschaft zu vergrößern, in der klassische Musik wieder Teil des täglichen Lebens wird. Es hilft dabei, die Menschen durch das unendlich aufregende Labyrinth zu führen, zu dem klassische Musik werden kann. Und deshalb finde ich das Projekt so spannend."
Zu den Orchestermitgliedern gehören Hobby- und Profimusiker, Studenten und Dozenten zwischen 14 und 49 Jahren. Während die Mitglieder des ersten Youtube Orchesters vor ihrem Auftritt nur drei Tage gemeinsam proben konnten, haben die Musiker in Sydney diesmal eine ganze Woche Zeit, um gemeinsam zu üben.
Roman Riedel ist einer der deutschen Kandidaten, die es bis nach Sydney geschafft haben. Der 37-Jährige spielt seit ein paar Jahren im Kurorchester der Bayerischen Stadt Bad Kissingen.
"Also, ich persönlich werde jetzt sitzen neben einem spanischen Posaunisten. Der spielt im National Orchester von Madrid, ist also auch ein Vollprofi. An der Bass-Posaune wird ein super Bass-Posaunist aus Sizilien sitzen. An der Tuba wird ein Amerikaner sein, also da sind wir auch ganz international. Und mit denen habe ich mich natürlich schon vorher ausgetauscht. Und auf die freue ich mich."
Neben Riedel haben es noch zwei weitere Teilnehmer aus Deutschland geschafft. Beide studieren Musik: Die in Köln lebende US-Geigerin Rachelle Hunt sowie der Oboist Emmanuel Danan aus Rostock.
Der Düsseldorfer Maurice Maurer war im vergangenen Jahr der einzige Deutsche, der sich für das erste Youtube-Orchester in New York qualifizieren konnte. Für den studierten Geiger war die Reise nach New York ein nachhaltig positives Erlebnis.
"Ich hatte das Gefühl beim Konzert, dass wirklich jeder da saß und wirklich mal zeigen wollte, wo es langgeht. Und jeder sein Bestes gegeben hat. Ich saß schon mit dem Gefühl da: Wir sind gut aufeinander eingestimmt, wir haben gut geprobt. Jetzt kann es mal richtig losgehen. Und Michael Tilson Thomas hat das so gut zusammengefasst, dass es hinterher ein wirklich einheitlicher Klang war."
Speziell für das Sydney-Konzert hat der US-Komponist Mason Bates ein Stück geschrieben, das an diesem Sonntag uraufgeführt wird und viel musikalischen Freiraum lässt. Beim diesjährigen Online-Casting wurde für das Werk eigens eine Kategorie eingeführt, in der die Kandidaten ihr improvisatorisches Talent unter Beweis stellen konnten. Nicht selten überraschten die Ergebnisse.
Die 24jährige Su Chang aus Peking konnte sich mit dieser Improvisation auf der Gu-Dscheng, der chinesischen Zither, für das Finale qualifizieren.
Ungewöhnlich war auch die Vorstellung von Paulo Calligpoulos aus Sao Paulo in Brasilien. Der 35jährige ist nicht nur virtuoser Pianist und erster Geiger in einem Profi-Orchester, sondern er pflegt auch eine besondere Vorliebe für harte Gitarrenklänge. Mit seinem E-Gitarren-Gewitter zur Mason-Bates-Komposition war er beim Casting erfolgreich.
Zwei Stunden lang spielen die Musiker am Sonntagvormittag deutscher Zeit Werke von Bach, Mozart, Berlioz, Richard Strauss, Benjamin Britten und anderen großen Meistern. 14 Millionen Zuschauer verfolgten im letzten Jahr das erste Konzert des Youtube Sinfonie Orchesters live im Internet. Dieses Jahr könnten es leicht mehr werden, denn für die verbreiteten Smartphones gibt es eine kostenlose App, mit der sich das Konzert auch mobil verfolgen lässt.
Youtube Symphony Orchestra 2011