Donny McCaslin: "Blow"

Das Lächeln von Bowie in Erinnerung

Donny McCaslin auf dem "Jazz a Vienne"-Festival: Plötzlich war alles möglich
Donny McCaslin: "Alles ist möglich." © picture alliance/ dpa / VISUAL Press Agency
Andreas Müller im Gespräch mit Donny McCaslin · 11.10.2018
Der große Durchbruch gelang dem Saxophonisten Donny McCaslin erst, als David Bowie kam. Der Jazzmusiker wurde nach der Zusammenarbeit an Bowies letztem Album "Blackstar" bekannt. Auf seiner neuen Scheibe "Blow" hat er seinen eigenen Stil gefunden.
Der Saxophonist Donny McCaslin, Jahrgang 1966, macht schon sein ganzes Leben lang Musik. Seit mehr als 20 Jahren nimmt er Platten auf - und war damit auch durchaus erfolgreich.
Doch der Durchbruch über den Jazz hinaus kam erst, als David Bowie kam. Der sah McCaslin in einem New Yorker Club und verpflichtete ihn mitsamt seiner Band für das "Blackstar"-Album. Bowie starb wenige Tage nach Veröffentlichung der Platte.

Art Pop mit einer guten Portion Jazz

Jetzt - zwei Jahre nach "Blackstar" - ist ein neues Album von McCaslin erschienen: "Blow". Auch hier spielt wieder jene Band, die auf "Blackstar" zu hören war.
Vor zehn Jahren hätte er sich niemals vorstellen können, heute genau diese Musik zu machen, sagt McCaslin im Deutschlandfunk Kultur. "Vocal driven art pop" hat der "Rolling Stone" McCaslins aktuellen Stil genannt. Hinzu kommen betonte Beats und eine gute Portion Jazz.

"Bowie kümmerte sich nie um Kategorien"

An die Aufnahmen zu "Blackstar" erinnert sich McCaslin mit Wärme: Besonders die Freude auf Bowies Gesicht und sein Lächeln sind ihm noch präsent, wenn sie einzelne, gerade aufgenommene Tracks im Studio nachhörten. Es habe ihn sehr beeindruckt, dass Bowie sich nie um irgendwelche Kategorien gekümmert habe, sagt der Jazz-Musiker aus New York.
Diese Haltung hat der Saxophonist in sein weiteres Musikerleben mitgenommen: Nach "Blackstar", berichtete McCaslin, habe er das Gefühl gehabt: "Alles ist möglich."
(ahe)
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