Dinosaurier in schwierigen Zeiten

Von Peter B.Schumann · 07.12.2010
Schon mit seinen ersten Romanen in den 1960er-Jahren überzeugte Mario Vargas Llosa durch sprachliche Brillanz und sozialkritische Substanz.
In seinen oft düsteren Geschichten forscht er vor allem nach den Krankheitskeimen und Deformationen in der peruanischen Gesellschaft und versucht immer wieder die historischen und kulturellen Wurzeln der Gewalt zu ergründen. Für ihn gilt bis heute "die moralische Verpflichtung des Schriftstellers, sich in die gesellschaftliche Debatte einzumischen".

Dabei hat er – als seltene Ausnahme unter den berühmten Autoren Lateinamerikas – in seinen politischen Äußerungen oft eine konservativ-liberale Position bezogen, die sein Werk zeitweise zu einer verdrießlichen Lektüre werden ließ. Doch seit seinem Scheitern als Präsidentschaftskandidat in Peru hat er sich zu dem literarischen Weltbürger entwickelt.

Für seine "Karthographie von Machtstrukturen und seine scharf gezeichneten Bilder individuellen Widerstandes" erhält der peruanische Schriftsteller, Weltbürger und Gesellschaftskritiker am 10. Dezember den Literaturnobelpreis des Jahres 2010.

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