Die geniale Stelle

Eine Oper, die ins Körperliche geht

Theaterautor Albert Ostermaier
Theaterautor Albert Ostermaier © dpa / picture alliance / Uwe Anspach
13.12.2014
Der Dramatiker Albert Ostermaier schwärmt von einer Opernaufführung in München: Bei Bernd Alois Zimmermanns Oper "Die Soldaten" erstarrte er "in Ruhe und in Berührtheit vor dem letzten Schlussakkord".
Der Münchner Dramatiker Albert Ostermaier ist besonders begeistert von einer Opernaufführung in seiner Heimatstadt: Eine "geniale Stelle" findet er im Finale von Bernd Alois Zimmermanns Oper "Die Soldaten" – inszeniert von Andreas Kriegenburg an der Bayerischen Staatsoper in München:
Ein Stück, "wo am Ende ein Panorama einer Gesellschaft im Krieg und in der Verwahrlosung, in der Brutalität und in der seelischen Verwüstung des Krieges sichtbar ist und sich in dieser Musik und in der Totalen des Bildes in einer Erschütterung vermittelt, die wirklich ins Körperliche geht und ins Verstehen und einen so trifft, dass diese radikal moderne Musik in der Münchner Oper in der Premiere, wo man alles andere erwartet hätte, dass in dem Moment, wenn Nackte, wenn Soldaten, wenn Gewalt so sichtbar ist – in Ruhe und in Berührtheit erstarrt vor dem letzten Schlussakkord. Und dann auch danach das war wirklich für mich ein genialer Moment!"
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