Die Filme der Woche

Von Hans-Ulrich Pönack |
Das zweite Remake des Filmstoffes "King Kong" ist eine Mixtur aus Rummelplatz-Kino, zähen Horrorlängen und Poesie. In "Die Familie Stone" bricht eine Zicke aus New York in das Weihnachtsfest einer Landfamilie ein. "Alles ist erleuchtet" ist ein warmherziges Roadmovie.
King Kong
Neuseeland/USA 2005
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Naomi Watts, Adrien Brody, Jack Black
Ab 12 Jahre

"King Kong" natürlich, dieses monumentale neue Spektakel, inszeniert vom "Herrn der Ringe"-Schöpfer, dem 44-jährigen Hollywood-Neuseeländer Peter Jackson. Das nunmehr (nach 1976) zweite Remake des klassischen Filmstoffes von 1933 ist eine 188-minütige (!) Mixtur aus Rummelplatz-Kino, mit enormen Schauwerten, aber auch zähen Horrorlängen, und Poesie. Stichwort: Soviel Affen-Gefühl gab es noch nie.

Eine gigantische 200-Millionen-Dollar-Show.

Rolf Giesen vom Filmmuseum Berlin sieht den Film "King Kong" als überflüssig an. Die Geschichte des Films sei nicht mehr zeitgemäß, es gäbe heute andere Themen, so Giesen. Faszinierend sei allein die Fülle der Spezialeffekte, sagte er in Deutschlandradio Kultur.

Die Familie Stone - Verloben verboten
USA 2005
Regie: Thomas Bezucha
Darsteller: Diane Keaton, Sarah Jessica Parker
Ohne Altersbeschränkung

"Die Familie Stone - Verloben verboten" von Thomas Bezucha sollte nicht gleich vom blöden deutschen Zusatztitel abschrecken, im Gegenteil: Gescheites Family-Entertainment mit viel Spaß und noch mehr Gefühl.

Thema: In eine an sich intakte, lockere amerikanische Land-Familie bricht eine Zicke aus New York ein, die ein Sohn des Hauses zum Weihnachtsfest mitbringt. "Sex in the City"-Star Sarah Jessica Parker glänzt dabei als Großstadt-Neurotikerin, die in jedes Fettnäpfchen tritt.

Melodramatischer Wohlfühl-Film.

Alles ist erleuchtet
USA 2005
Regie: Liev Schreiber
Darsteller: Elijah Wood, Eugene Hutz, Boris Leskin
Ohne Altersbeschränkung

"Alles ist erleuchtet" ist der Debütfilm des Schauspielers Liev Schreiber ("Der Manchurian Kandidat") und basiert auf dem 2002 veröffentlichten Roman-Debüt von Jonathan Safran Foer: Introvertierter, konservativer, wortkarger junger Ami mit manischer Sammelleidenschaft reist in die Ukraine, um die Wurzeln seiner Ahnen zu ergründen. Gemeinsam mit seinem Großvater und einem skurrilen Einheimischen begibt er sich von Odessa aus auf eine aberwitzige, hintergründige Reise in die Vergangenheit.

Wunderbar pointierte (aktuelle) Begegnung der Kulturen, bei der Elijah Wood (Hobbit Frodo Beutlin in "Der Herr der Ringe") den klugen, fein-ironischen Ton angibt. Prima Arthouse-Film.
Nach der Vorstellung des Films "Everything is illuminated" in Venedig: Elijah Wood, Liev Schreiber, Eugene Hutz (v.l.n.r.)
Nach der Vorstellung des Films "Alles ist erleuchtet" in Venedig: Elijah Wood, Liev Schreiber, Eugene Hutz (v.l.n.r.)© AP Archiv
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