Filme der Woche
Die Romanverfilmung "Alles ist erleuchtet" ist ein skurriles und warmherziges Roadmovie, in der Elijah Wood als schrulliger Typ sein Hobbit-Image loswerden kann. "A Good Woman" adaptiert ein Stück von Oscar Wilde mit Stars wie Scarlett Johansson.
Alles ist erleuchtet
USA 2005
Regie: Liev Schreiber
Darsteller: Elijah Wood, Eugene Hutz, Boris Leskin
Jonathan Safran Foers Romandebüt "Everything is illuminated" wird vom als skurriles und doch warmherziges Roadmovie auf die große Kinoleinwand gebracht. Es erzählt vom Zusammenprall der Kulturen, von menschlichen und sprachlichen Gegensätzen, die kaum größer sein könnten und doch werden in der gemeinsamen Suche nach der Vergangenheit immer mehr Gemeinsamkeiten offenbar.
Denn der introvertierte, konservative und schüchterne junge Amerikaner Jonathan (Elijah Wood) sucht in der Ukraine nach den Wurzeln seiner Familie. Auf diese Spur hat den manischen Sammler ein altes Foto gesetzt, das seinen Großvater neben einer geheimnisvollen Frau namens Augustine zeigt, die - so die Überlieferung - sein Leben gerettet hat.
Wer war diese Frau, wo haben die beiden gelebt? Die Reise führt in die Dörfer der Ukraine, wohin ihn der geschäftstüchtige, Amerika's Popkultur vergötternde und im feinsten schulenglisch parlierende Alex und sein angeblich blinder, grantiger Großvater in einem alten Trabbi kutschieren.
Trotz aberwitzigster Situationskomik und wahrlich schrulliger Typen - Elijah Wood macht sich in einer sehr besonderen Rolle erfolgreich vom Hobbit-Image los - und einer grandios eingefangenen Landschafts- und Gesellschaftstristesse bleibt der Film immer am tiefsten Grund dieser Geschichte – der Tragödie der Juden im alten Europa.
A good woman - Ein Sommer in Amalfi
GB/Italien/Spanien/Luxemburg 2004
Regie: Mike Barker
Darsteller: Helen Hunt, Scarlett Johansson, Tom Wilkinson
Mit einer Starbesetzung adaptiert Mike Barker das zu seiner Zeit umjubelte Theaterdebüt von Oscar Wilde. "Lady Windermere’s Fan" wird allerdings in die 30er Jahre verlegt und führt eine amerikanische Lebedame aus Amerika an die französische Riviera, wo sie nach einigen Rückschlägen erneut auf Männerfang geht.
Doch auch diesmal läuft nicht alles so, wie geplant, obwohl sie am Ende einen reichen Freier mit nach Hause nehmen kann. Dazwischen gibt es Intrigen, Verrat und Missverständnisse, die der versnobten amerikanischen Sommergesellschaft einen so witzigen wie bissigen Spiegel vorhält.
Und deshalb scheint dieser Film auch gemacht zu sein, denn viel hat sich am oberflächlichen und vorurteilsgeladenen Gesellschaftsspiel ja wohl seit den 30er Jahren nicht geändert. Dazu gehört auch, dass zwei Frauen der Mittelpunkt dieses Reigens sind – die in jeder Hinsicht erfahrene und raffinierte Mrs. Erlynne und die naive, gutherzige, junge Meg Windermere, deren Ehemann die Männer verschlingende Lebedame angeblich verführt hat.
Helen Hunt und Scarlett Johansson werden am Ende die Rollen tauschen und so bekommt jede, was sie sich erträumt, ohne dass dieser Schluss irgendwie provozierend wirkt. Im Gegenteil, bieder wird ausschließlich auf die bissigen Wortpointen hingearbeitet, die sich blutleer wie im Zitatenlexikon aneinanderreihen und die Schönheit der Kulisse des mondänen Badeorts Amalfi gefeiert.
Ein Ausstattungsfilm im schlechtesten Sinne des Wortes, in dem Schauspielerinnen wie Helen Hunt und Scarlett Johansson deutlich unterfordert sind.
USA 2005
Regie: Liev Schreiber
Darsteller: Elijah Wood, Eugene Hutz, Boris Leskin
Jonathan Safran Foers Romandebüt "Everything is illuminated" wird vom als skurriles und doch warmherziges Roadmovie auf die große Kinoleinwand gebracht. Es erzählt vom Zusammenprall der Kulturen, von menschlichen und sprachlichen Gegensätzen, die kaum größer sein könnten und doch werden in der gemeinsamen Suche nach der Vergangenheit immer mehr Gemeinsamkeiten offenbar.
Denn der introvertierte, konservative und schüchterne junge Amerikaner Jonathan (Elijah Wood) sucht in der Ukraine nach den Wurzeln seiner Familie. Auf diese Spur hat den manischen Sammler ein altes Foto gesetzt, das seinen Großvater neben einer geheimnisvollen Frau namens Augustine zeigt, die - so die Überlieferung - sein Leben gerettet hat.
Wer war diese Frau, wo haben die beiden gelebt? Die Reise führt in die Dörfer der Ukraine, wohin ihn der geschäftstüchtige, Amerika's Popkultur vergötternde und im feinsten schulenglisch parlierende Alex und sein angeblich blinder, grantiger Großvater in einem alten Trabbi kutschieren.
Trotz aberwitzigster Situationskomik und wahrlich schrulliger Typen - Elijah Wood macht sich in einer sehr besonderen Rolle erfolgreich vom Hobbit-Image los - und einer grandios eingefangenen Landschafts- und Gesellschaftstristesse bleibt der Film immer am tiefsten Grund dieser Geschichte – der Tragödie der Juden im alten Europa.
A good woman - Ein Sommer in Amalfi
GB/Italien/Spanien/Luxemburg 2004
Regie: Mike Barker
Darsteller: Helen Hunt, Scarlett Johansson, Tom Wilkinson
Mit einer Starbesetzung adaptiert Mike Barker das zu seiner Zeit umjubelte Theaterdebüt von Oscar Wilde. "Lady Windermere’s Fan" wird allerdings in die 30er Jahre verlegt und führt eine amerikanische Lebedame aus Amerika an die französische Riviera, wo sie nach einigen Rückschlägen erneut auf Männerfang geht.
Doch auch diesmal läuft nicht alles so, wie geplant, obwohl sie am Ende einen reichen Freier mit nach Hause nehmen kann. Dazwischen gibt es Intrigen, Verrat und Missverständnisse, die der versnobten amerikanischen Sommergesellschaft einen so witzigen wie bissigen Spiegel vorhält.
Und deshalb scheint dieser Film auch gemacht zu sein, denn viel hat sich am oberflächlichen und vorurteilsgeladenen Gesellschaftsspiel ja wohl seit den 30er Jahren nicht geändert. Dazu gehört auch, dass zwei Frauen der Mittelpunkt dieses Reigens sind – die in jeder Hinsicht erfahrene und raffinierte Mrs. Erlynne und die naive, gutherzige, junge Meg Windermere, deren Ehemann die Männer verschlingende Lebedame angeblich verführt hat.
Helen Hunt und Scarlett Johansson werden am Ende die Rollen tauschen und so bekommt jede, was sie sich erträumt, ohne dass dieser Schluss irgendwie provozierend wirkt. Im Gegenteil, bieder wird ausschließlich auf die bissigen Wortpointen hingearbeitet, die sich blutleer wie im Zitatenlexikon aneinanderreihen und die Schönheit der Kulisse des mondänen Badeorts Amalfi gefeiert.
Ein Ausstattungsfilm im schlechtesten Sinne des Wortes, in dem Schauspielerinnen wie Helen Hunt und Scarlett Johansson deutlich unterfordert sind.