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"Kompass" von Mathias Enard

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Buchcover von Mathias Enard "Kompass". Im Hintergrund liegen Päckchen mit roten Schleifen.
„Kompass“ von Mathias Enard ist ein überbordender Roman, vollgepackt mit Geistes- und Kulturgeschichte. © Deutschlandradio / Piper / picture alliance
Von Wiebke Porombka · 07.12.2021
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24 Mal literarische Bescherung: Wir empfehlen Bücher zum Verschenken. Heute: Ein Roman von Mathias Enard, der Grenzen zwischen Orient und Okzident spielerisch leicht überwindet. Für alle, die Menschlichkeit gelehrt oder gelernt haben.

Worum geht es? 

Ich verschenke „Kompass“ von Mathias Enard. Das ist ein Roman, der vordergründig von der Liebe von Franz zu Sarah erzählt, einer berühmten Orientalistin. Und es ist ein Roman, der uns nach Wien und Istanbul, aber auch ins unzerstörte Damaskus, Aleppo oder Palmyra mitnimmt, allesamt Orte, die Franz bei seinen Forschungsreisen besucht hat und an denen er Sarah begegnet ist. Vor allem aber ist "Kompass" eines: der mit unzähligen literarischen, musikalischen oder künstlerischen Beispielen gesättigte Beweis dafür, wie untrennbar Orient und Okzident seit jeher miteinander verbunden sind.

Was ist das Besondere? 

"Kompass" von Mathias Enard ist ein überbordender Roman, vollgepackt mit Geistes- und Kulturgeschichte, gleichermaßen aus Orient und Okzident, und dabei ist das Buch so spielerisch leicht geschrieben, dass Enard uns lesend genau das Wesentliche ermöglicht: Grenzen zu überwinden und den weltumspannenden kulturellen Austausch als etwas Selbstverständliches, ja, Natürliches zu begreifen.

Wem wollen Sie es schenken? 

„Kompass“ von Mathias Enard schenke ich meinem ehemaligen Lehrer. Der hat uns nicht nur mit seinen Klimmzugrekorden am Klassenzimmer-Türrahmen begeistert. Sondern er hat uns nichts weniger gelehrt als: Menschlichkeit und Widerständigkeit.

Mathias Enard: „Kompass“ 
Übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller
Piper Verlag, München 2018
432 Seiten, 14 Euro

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