Buchempfehlungen im Juni

    Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Liste der lesenswerten Neuerscheinungen wird von der Literaturredaktion des nationalen Kulturradios zusammengestellt als redaktionelle Bestenauswahl aus den täglichen Kritiken im Radiofeuilleton. Die Listen sind jeweils als Leporello monatlich im Buchhandel erhält und beziehen sich auf die Bereiche Belletristik und Sachbuch.
    Abdourahman A.Waberi
    In den Vereinigten Staaten von Afrika
    Edition Nautilus/Hamburg 2008
    159 Seiten, 16 Euro

    Der afrikanische Schriftsteller stellt in seinem Roman die weltpolitischen Verhältnisse auf den Kopf. Danach ist Afrika reich, während in Nordamerika und Europa Hunger herrscht, die Menschen darum unbedingt nach Afrika wollen. Waberis Anspielungen sind amüsant und von erfrischender Bissigkeit.

    Neil Shubin
    Der Fisch in uns
    S. Fischer Verlag/Frankfurt am Main 2008
    281 Seiten, 19,90 Euro

    Der menschliche Körper ist eine Zeitkapsel. Wenn man sie öffnet erzählt sie von den ersten lebenden Zellen auf diesem Planeten. Der Autor argumentiert mitreißend und klug: Hühner und Fischembryonen, Schimpansen und Seeanemonen haben mehr mit uns gemein als wir denken.

    Ruth Berger
    Warum der Mensch spricht - Eine Naturgeschichte der Sprache
    Eichborn Verlag/Berlin 2008
    302 Seiten, 19,95 Euro

    Das Buch gibt dem Leser einen umfassenden Einblick in die Wissenschaftsgeschichte und in den aktuellen Forschungsstand des Themas. Die Autorin führt den Leser zwar an seine Grenzen, macht ihn aber auch enorm neugierig und versüßt ihm die Denkarbeit durch Witz, Charme und amüsante Beispiele.

    Jonathan Barnes
    Das Albtraumreich des Edward Moon
    Piper Verlag/München 2008
    400 Seiten, 19,90 Euro

    Ein Roman voller Possen und falscher Fährten. Die grotesken Figuren könnten einem Kuriositätenkabinett entsprungen sein. Ein faszinierendes Buch, geistreich und gespenstisch, aberwitzig komisch und schaurig zugleich, verspielt und mitunter auch unverschämt großmäulig.

    Dorothee von Meding, Hans Sarkowicz
    Philipp von Boeselager. Der letzte Zeuge des 20. Juli 1944
    Zabert Sandmann Verlag/München 2008
    192 Seiten, 19,95 Euro

    Ein katholischer Adliger, der schon 1943 Hitler erschießen wollte. Sein Motiv, Hitler zu töten, war stärker als die Angst vor dem drohenden eigenen Tod. Das Buch enthält auch das letzte große Interview, das die Autoren mit dem 90-Jährigen führten. Am Tag vor seinem Tod hat er es für den Druck freigegeben.

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