Breitband Sendungsüberblick

Wie geht’s weiter im Journalismus?

39:23 Minuten
Ein Bild von den Fridays-for-Future-Protesten 2019
Dass die Klimaerwärmung zur Krise wird, ist nicht erst seit Fridays for Future klar. Doch was bedeutet das für die Berichterstattung zu dem Thema? © imago images / Müller-Stauffenberg
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter · 21.08.2021
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Die Klimakrise ist da, doch die Medien haben immer noch Probleme, angemessen darüber zu berichten. Was muss sich ändern? Außerdem: Pur-Abos auf Nachrichtenseiten illegal? So schwierig ist es, Journalismus im Netz zu finanzieren.
Gefühlt kommen jeden Tag neue Schlagzeilen, die sagen, dass es immer unwahrscheinlicher wird, das 1,5-Grad-Ziel bei der Klimaerwärmung einzuhalten. Rund um die Welt häufen sich Naturkatastrophen, die in den direkten Zusammenhang damit gebracht werden können. Gleichzeitig gibt es immer wieder Diskussionen über die Berichterstattung zu dem Thema.
In Wahlkampfinterviews wird die Klimakrise oft nur angerissen, weil man sich sonst zu sehr auf grüne Kernthemen fokussieren würde. Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow lehnte ein "Klima vor acht"-Programm mit der Begründung "damit macht man auch Politik. Ist das unsere Aufgabe? Nein." ab. Widerstand an dieser Haltung kommt mittlerweile auch aus dem Journalismus selbst.
Wir sprechen mit Wolfgang Blau, Gastforscher am Reuters Institute for the Study of Journalism, Torsten Schäfer, Professor für Journalismus und Textproduktion an der Hochschule Darmstadt und Umweltjournalist und Sara Schurmann, Klimajournalistin und Autorin eines offenen Briefes mit der Forderung an Medien, den Klimawandel ernst zu nehmen.

Sind "Pur-Abos" illegal?

Guter Journalismus kostet Geld. Das wird häufig durch Werbung verdient – die nicht nur für Produkte wirbt, sondern das Publikum auch durch Tracking-Cookies durch das Netz verfolgt. Als Alternative haben viele Medienhäuser sogenannte "Pur-Abos" eingeführt, bei denen man gegen Zahlung keine Anzeigen mit diesen Funktionen mehr erhält. Doch nun hat die Österreichische Datenschutzorganisation "noyb" (None Of Your Business) Beschwerde eingelegt. Die Begründung: Es gebe Zweifel daran, ob die Einwilligung zu diesen Abos wirklich freiwillig sei.
Das Problem für die Datenschützer ist dabei, dass die "Pur-Abos" sehr viel teurer sind, als die Anbieter durch Werbung verdienen würden. Die Datenschutzgrundverordnung sehe jedoch vor, dass Nutzern eine gleichwertige Alternative zum Tracking geboten wird. Genau diese sieht "noyb" jedoch nicht, da die Bezahloption in ihren Augen "Wucher" und dadurch eben nicht gleichwertig sei."
Über die Beschwerden, Datenschutz und wie eine progressivere Alternative aussehen könnte, sprechen wir mit Alan Dahi von "noyb", Florian Stambula vom "Standard", und dem Juristen und Datenschutzexperten Malte Engeler.

Das Team
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Redaktion: Vera Linß, Marcus Richter, Jochen Dreier
Webredaktion: Hagen Terschüren

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