Alvin Curran beim Mikromusik Festival

"Eine Reise durch mein musikalisches Denken"

Vorgestellt von Carolin Naujocks · 07.03.2019
Anlässlich seines 80. Geburtstags präsentierte der Komponist Alvin Curran sein neues Soloprogramm "The Alvin Curran Fakebook" auch in Berlin. Darin kombinierte er Klangsammlungen aus verschiedenen entlegenen Regionen mit Klavier und Shofar.
Seit mehr als 50 Jahren verfolgt der US-amerikanische Komponist Alvin Curran eine Musikauffassung, bei der sich improvisatorische, installatorische und performative Aspekte zu einer wilden Melange unterschiedlichster Richtungen vermischen.
Alvin Curran schreibt über sein "Fakebook": "Es ist eine ungewöhnliche Autobiographie aus notierten Stücken, eine Reise durch mein musikalisches Denken und Üben innerhalb und außerhalb des Systems. Es besteht nicht nur aus Noten, sondern ist ein facettenreiches Kompendium, reich verziert mit Fotos, Texten und Partiturskizzen, für jeden, der es durchstöbern, sich dran freuen oder selbst etwas daraus machen will. Die mehr als 200 Stücke reichen von einfachen Klangmaterialien über konzeptuelle Musik, Fragmente, Vorschläge, Routenpläne bis hin zu fertigen Kompositionen."

Freiheit als Ressource

Dabei stünde es jedem einzelnen frei, diese Notizen frei zu benutzen: "Sie alle enthalten keine geheimen Codes außer meiner eigenen DNA. Sie können so wie sie sind gespielt, neu zusammengesetzt, geloopt, bearbeitet, frei improvisiert, remixt, geschichtet, verräumlicht, inszeniert, melismiert oder verstolpert werden. Es soll Ressource sein und eine Quelle des Vergnügens für Komponisten, Interpreten, Improvisatoren, Klangkünstler, Wissenschaftler, Kompositions- und Improvisationslehrer, Fans, Amateure, Avantgardisten, Blogger, Straßenmusiker und Kunstbuchliebhaber."
Sie hören eine Aufzeichnung vom 17. August 2018 in der daadgalerie, Berlin, während des Mikromusik Festivals.
Alvin Curran
"The Alvin Curran Fakebook"

Alvin Curran, Klavier, Midi-Keyboard, Shofar und Elektronik

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