Musikfest Berlin
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 28.08.2024
Charles Ives
„Decoration Day“
„The Fourth of July“
George Gershwin
„Rhapsody in Blue“ für Klavier und Orchester
Aaron Copland
Sinfonie Nr. 3
Conrad Tao, Klavier
Kansas City Symphony
Leitung: Matthias Pintscher
Musikfest Berlin 2024
Aaron Copland, der "Vater der amerikanischen Musik", schuf mit seinen lebendigen und zugänglichen Kompositionen einen unverwechselbaren Klang, der den Geist und die Weite der amerikanischen Landschaft einfing. © picture-alliance / /HIP | Jewish Chronical
Auf der Suche nach Amerika
116:48 Minuten
In den USA berühmt, in Deutschland kaum bekannt: Die Dritte Sinfonie von Aaron Copland ist ein Meilenstein amerikanischer Musik. Im Rahmen des Berliner Musikfestes erlebte sie eine ihrer seltenen Aufführungen.
Die Welt schaut auf Amerika, die Musikwelt hört weg. Zumindest in Europa gibt es nicht allzu viele Gelegenheiten, sich im Konzertsaal mit den Meisterwerken der amerikanischen Sinfonik vertraut zu machen. Das Musikfest Berlin geht einen anderen Weg und widmet sowohl Nord- als auch Südamerika einen Programmschwerpunkt.
Werke nach amerikanischer Eigenart
Wer wissen will, wo das Herz der amerikanischen Musik schlägt, sollte dem hierzulande kaum bekannten Kansas City Symphony folgen. Das Orchester, das aus der geographischen Mitte der USA kommt, hat in Deutschland ein nur scheinbar populäres Programm präsentiert: Im Zentrum die vor 100 Jahren entstandene „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin – ein Werk der Suche nach amerikanischer Eigenart, die Gershwin in der Entwicklung des noch jungen Jazz fand.
Widersprüche herausfordern
Während Gershwin seine ganze Kunst aufbot, um den Jazz in die „ernste Musik“ zu integrieren, ging Charles Ives den umgekehrten Weg: Seine Partituren mixen die Musikrichtungen munter durcheinander und fordern Widersprüche geradezu heraus.
Einfach und dennoch anspruchsvoll
Nach Jahren der Experimente beschloss Aaron Copland in der Zeit des Zweiten Weltkriegs, seine Musik für jedermann zugänglich zu machen. Einfach sollte sie sein, und dennoch anspruchsvoll. Eine „Fanfare for the Common Man“ stand am Anfang der Dritten Sinfonie – die Fanfare wurde weltweit popkulturell rezipiert, die Sinfonie vergessen. Mit seinem neuen Musikdirektor, dem Komponisten und Dirigenten Matthias Pintscher, hat das Kansas City Symphony etwas gegen dieses Vergessen unternommen.