80. Geburtstag von Elvis Presley

Die Wiege des Kings

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Hier kam Elvis Presley am 8. Januar 1935 zur Welt - Blick in sein Geburtshaus in Tupelo im US-Bundesstaat Mississippi. © Imago / ZUMA Globe
Von Michael Groth · 08.01.2015
Tupelo im US-Bundesstaat Mississippi hält die Erinnerung an ihren berühmtesten Sohn wach: Fans können dort Elvis' Geburtshaus besichtigen, die Kirche, in der sang und den Laden, in dem er zum Kauf der ersten Gitarre überredet wurde.
"Das Haus ist restauriert. Es steht genau dort, wo das Original stand. Zwei Zimmer. 450 Square feet, knapp 42 Quadratmeter. Es gab keine Elektrizität, kein fließendes Wasser. Hier im Süden war das 1934 die Regel. Elvis' Vater Vernon kaufte das Grundstück und das Gebäude für 180 Dollar. Sein Vater und sein Bruder halfen ihm dabei, das Haus zu bauen, in dem wir jetzt stehen. Die Straße im ländlichen Tupelo trägt mittlerweile den Namen von Elvis Presley. Wenn beide Türen offen stehen, dann kann man geradeaus durchschießen. Aber das war natürlich nicht der Zweck. Es ging um Abkühlung im Sommer. Der Durchzug sorgt bei extremer Hitze für Entlastung."
Mit Judy, die uns das kleine Haus zeigt, stehen wir im vorderen Zimmer. Ein Bett, ein Nachttisch, eine kleine Kommode. Hier kommt er zur Welt, der "King". am 8. Januar 1935. Sein eineiiger Zwillingsbruder Jesse Garon wird eine halbe Stunde vor ihm geboren – tot.
Vater muss ins Gefängnis
Im zweiten Zimmer ein Esstisch, ein Waschbottich, ein kleiner Schrank, Stühle: der Arbeits- und Aufenthaltsraum der Kleinfamilie. Vater Vernon jobbt als Gelegenheitsarbeiter, Mutter Gladys verdient ihr Geld in einer Bekleidungsfabrik. Die Presleys leben nur drei Jahre in diesem Haus. Die Zeiten sind hart: 1938 verschwindet Vernon wegen Scheckbetrugs für einige Zeit im Gefängnis. Gladys und Elvis müssen das Haus verkaufen. Zum Glück gibt es in der Stadt Verwandtschaft, bei der Mutter und Sohn unterkommen.
Soziale Kontakte entstehen vor allem in der Kirche. Die Familie besucht die "Assembly of God Church". Die Kirche befindet sich heute nur wenige Meter hinter dem Geburtshaus. In den 30er- und 40er-Jahren steht sie noch – nicht weit entfernt – auf der anderen Seite der Straße.
2008 ist die Gemeinde längst in ein größeres Gotteshaus umgezogen. Da kauft die Stadt Tupelo die kleine weiße Holzkirche und transportiert sie auf das Museumsgelände.
Im sehr schlichten Inneren nehmen die Besucher auf Holzbänken Platz. Hier singt der der junge Elvis das erste Mal vor Publikum, natürlich singt er Gospelsongs. Ein Film lädt die Besucher zu einer Zeitreise ein.
Elvis spendet Konzerterlös für Bau eines Parks
1948 zieht die Familie nach Memphis, Vater Vernon inklusive. Da ist Elvis 14 Jahre alt. Die Stadt kauft das Gelände rund um das Geburtshaus im Jahr 1957. Elvis Presley ist inzwischen berühmt. Der King kehrt im gleichen Jahr zurück. Er gibt ein Konzert – die Erlöse helfen, die Gegend in einen öffentlichen Park zu verwandeln.
Neben dem Geburtshaus und der Kirche entstanden seitdem ein kleines Museum, ein Giftshop fur Elvis-Souveniers, sowie ein Andachtsraum. Womit die Geschichte von Elvis und Tupelo noch nicht ganz zu Ende ist.
Gemischtwarenladen aus den 1920ern steht noch
Den Tupelo Hardware Store, ein Gemischtwarenladen, in dem es fast alles von Socken bis zum Kühlschrank zu haben ist, gibt es seit Ende der Zwanzigerjahre. Sieht man vom Warenangebot ab, hat sich hier seitdem nicht viel verändert. Vom Parkgelände eine kurze Autofahrt nach Downtown Tupelo – und schon steht man vor einem weiteren Ort der Musikgeschichte.
Zum elften Geburtstag wünschte sich Elvis ein Fahrrad, aber das war zu teuer. Aber dann gab es da diese Pistole im Schaufenster: Natürlich war die Verkäuferin, die heute hinter der Ladentheke steht, damals nicht dabei. Aber die Legende lebt.
"Er verliebte sich in die Waffe. Sie sollte sein Geschenk sein. Gladys weigerte sich. Eine Waffe kam nicht infrage. 1945 arbeitete ein Freund der Familie hier, ein gewisser Mr. Bobo im Hardware Store. Er zog eine Gitarre hinter der Theke hervor. Sie wurde Elvis gewissermaßen aufgedrängt. Und angeblich drehte er sich dann um zu Gladys und sagte: That's alright Mama. I'll take the guitar. And he rest is history."
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