Krimibestenliste

    Die 10 besten Krimis im September

    Die drei besten Krimis im September 2017
    Die drei besten Krimis im September 2017 © Suhrkamp / Liebeskind
    03.09.2017
    Das wird ein spannender Krimi-Herbst: In den Romanen unserer Krimibestenliste sperrt ein Irrer Manager nackt in Käfige ein. Und: Ein Toter am Strand ist der Auftakt für einen mörderischen Komplott.

    1. Simone Buchholz: Beton Rouge
    Suhrkamp, 230 Seiten, 14,95 Euro

    Auch Simone Buchholz' neuer Roman "Beton Rouge" spielt wieder in St. Pauli
    Auch Simone Buchholz' neuer Roman "Beton Rouge" spielt wieder in St. Pauli© Bild: imago/Lars Berg , Cover: Suhrkamp
    Hamburg, Biesendorf. Gefolterte Verlagsmanager ächzen in Käfigen vor ihrem Stammhaus. Ein Mädchen totgefahren. Chastitys Kumpel im Streit. Im siebten Riley-Fall steuert Buchholz ganz ins Dunkle. Ihr Beitrag zur Internats- und Racheliteratur. Astra, saubere Sprüche, Melancholia, und ein neuer Mann.

    2. Ottessa Moshfegh: Eileen
    Aus dem Englischen von Anke Carolin Burger
    Liebeskind, 334 Seiten, 22 Euro


    X-Ville, Neuengland 1964. Eileen: voll Selbsthass, Prüderie, Stolz, Wut und Langeweile, vierundzwanzig, Jungfrau. Vater Ex-Cop, Säufer. Auftritt die glamouröse Rebecca, ihr Licht fällt in Eileens desaströse Schattenwelt. Rebeccas Erziehungsaktionen machen Eileen stark, autonom und bös. Radikal.
    Buchcover "Eileen"
    Buchcover "Eileen" und eine Landstraße© Verlag Liebeskind/picture alliance/dpa/Foto: Ole Spata

    3. Zoe Beck: Die Lieferantin
    Suhrkamp, 326 Seiten 14,95 Euro

    Buchcover von Zoë Becks Roman "Die Lieferantin" (Suhrkamp).
    © Suhrkamp / picture-alliance / dpa / Daniel Kalker
    London, Edinburgh, nahe Zukunft. Die Regierung will den Druxit, Null Toleranz für Drogen. Die Lieferantin ist dagegen. Sie versendet Stoff wie aus der Apotheke, geschickt per Drohne. Doch der saubere Trip für autonome Menschen stört das althergebrachte Machtgefüge. Und schon wird die Lieferantin gejagt.

    4. Antonin Varenne: Die Treibjagd
    Penguin, 304 Seiten, 10 Euro

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    © picture-alliance / dpa / Thomnas Muncke
    Limousin. Zwei Außenseiter gegen die beiden herrschenden Familien einer sterbenden Region: der verküppelte Revierjäger Rémi, und die gefallen Dorfschöne Michèle. Schlägereien, tote Förster, aufbrodelnde Gewalt. Als Western inszeniert, wilde Natur, archaische Triebe im Kern- und Hinterland Frankreichs.

    5. Sven Heuchert: Dunkels Gesetz
    Ullstein, 188 Seiten, 14,99 Euro


    "Altglück". Dunkel, vormals Söldner, bewacht eine Bergbaubrache. Lemurenhafte Randwelt, bewohnt von Versagern, Zuhältern, Drogenschmugglern. Und Frauen, die sich für Kost und Logis durchschlagen, begrapscht, benutzt zur Triebabfuhr. Heucherts milieugenauer Sprachnaturalismus trifft ins Schwarze.
    "Dunkels Gesetz" von Sven Heuchert
    Buchcover "Dunkels Gesetz" und eine Kali-Grube© Verlag Ullstein/picture alliance/Foto: Daniel Reinhardt

    6. Graeme Macrae Burnet: Das Verschwinden der Adèle Bedeau
    Aus dem Englischen von Claudia Feldmann
    Europaverlag, 288 Seiten, 17,90 Euro

    Buchcover von Graeme Macrae Burnets Roman "Das Verschwinden der Adele Bedeau" (Europaverlag). Im Hintergrund ist eine Kellnerin zu sehen.
    © Europaverlag / imago stock&people
    St. Louis, Haut-Rhin. Adèle, Kellnerin im Restaurant La Cloche, ist weg. Aufruhr am Bridge-Tisch der Honoratioren, in der kleinen Stadt: Hatte der seltsame Herr Baumann mit ihrem Verschwinden zu tun? Baumann glaubt es manchmal selbst. Simenon ähnliche subtile Erforschung eines Einzelgängers in Krise.

    7. Lisa Sandlin: Ein Job für Delpha
    Aus dem Englischen von Andrea Stumpf
    Suhrkamp, 352 Seiten, 9,95 Euro


    Beaumont, Texas 1973. Zwei Neuanfänger auf gutem Weg: Delpha Wade hat 14 Jahre Knast wegen Mordes (recte: Notwehr bei Vergewaltigung), Tom Phelan harte Zeiten als Ölbohrer hinter sich. Auf Bewährung organisiert sie sein Detektivbüro, zu zweit mischen sie Patenträuber und Mordverschwörer auf. Herzhafter Start.
    Buchcover: "Ein Job für Delpha"
    Buchcover: "Ein Job für Delpha" und eine Erdölraffinerie im US-Bundesstaat Texas© Verlag Suhrkamp/picture alliance/dpa/Foto: Willy Matheisl

    8. Robert Hültner: Lazare und der tote Mann am Strand
    btb, 384 Seiten, 20 Euro

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    Robert Hültner, "Lazare und der Tote am Strand"© Random House/picture alliance/dpa/Maxppp Eric Duliere
    "St. Pierre d’Elze", Sète. Hültners neuer Ermittler Commandant Lazare aus Montpellier hat mehr als genug zu tun. Ein toter Sinto, ein renitenter Bauer im Weidezaun, ein deutscher Polizistenmörder. Und eine korrupte Polizeistation. Hültner im neuen Milieu: souverän, mit skeptischem Humor.

    9. Monika Geier: Alles so hell da vorn
    Ariadne im Argumentverlag, 416 Seiten, 13 Euro

    Monika Geiers Krimi "Alles so hell da vorn". Im Hintergrund: ein nebliger Wald mit Sonne.
    Monika Geiers Krimi "Alles so hell da vorn". Im Hintergrund: ein nebliger Wald mit Sonne.© imago/Westend61
    Rheinland-Pfalz. Manga, verlorene 18, Prostituierte seit sie denken kann, erschießt einen Freier in Polizeiuniform. Halbtags-Kriminalkommissarin Boll nimmt SoKos oder Vorgesetzte nur am Rande wahr, aber das, was wichtig ist. Rätselhaft, sehr straight, irre gut. Geier ist Spitze.

    10. Christian v. Ditfurth: Giftflut
    Carl’s Books, 480 Seiten, 15 Euro


    "Giftflut" von Christian v. Ditfurth 
    Buchcover "Giftflut" und Blick über Berlin© Verlag Carl’s Books/picture alliance/dpa/Foto: Thomas Uhlemann
    Frankfurt/Main, Berlin, Welt. Brücken, Tunnel, Gebäude fliegen in die Luft. Tausende Tote in den Metropolen, der Westen kollabiert. Selberdenker Eugen de Bodt erkennt: Es geht um Imperialismus und Wasser. Der Kommissar und seine Crew gegen Disruption im Weltmaßstab. Der Serie dritter Querschläger: Volltreffer.

    Wie funktioniert die Abstimmung?

    Die Krimibestenliste wird im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und dem Deutschlandradio Kultur von einer Jury aus Kritikern erstellt.
    Es sind 19 Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
    Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
    Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.

    Das ist die Jury der Krimibestenliste

    Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
    Volker Albers, Hamburger Abendblatt
    Andreas Ammer, Druckfrisch, BR
    Gunter Blank, Sonntagszeitung
    Thekla Dannenberg, Perlentaucher
    Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
    Jutta Günther, Nordwestradio
    Sonja Hartl, Zeilenkino, Polar Noir
    Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Elmar Krekeler, Die Welt
    Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur
    Marcus Müntefering, Spiegel Online, Krimi-Welt
    Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
    Frank Rumpel, SWR
    Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
    Ingeborg Sperl, Der Standard
    Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
    Jochen Vogt, NRZ, WAZ

    Unser Portal "Alles zum Krimi"
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