Zweite Generation Heimatkunde

Von Anke Schaefer · 22.01.2012
Das "postmigrantische Theater" bringt die Konflikte der Einwanderungsgesellschaft auf die Bühne - vor allem, aber nicht nur in Berlin.
Vor 50 Jahren hat die Bundesrepublik Deutschland mit der Türkei ein Anwerbeabkommen geschlossen hat, um Arbeitskräfte ins Land zu holen. Heute leben hier zweieinhalb Millionen Menschen türkischen Ursprungs, neben vielen anderen Zuwanderern aus anderen Ländern. Längst sind sie aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Deutschland ist de facto ein Einwanderungsland.

In der Kultur, insbesondere im Theater war von dieser Wirklichkeit allerdings lange Zeit nichts zu spüren. Doch seit einiger Zeit tut sich etwas: Die Kinder der Gastarbeiter erobern die Bühnen und Hinterbühnen. Hinter dem sperrigen Begriff vom "postmigrantischen Theater" verbirgt sich eine Generation von jungen Regisseuren und Autoren, deren Eltern und Großeltern aus der Türkei und anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind.

Jetzt bringen sie die Konflikte der Einwanderungsgesellschaft in Berlin und Köln, Düsseldorf oder Freiburg auf die Bühne – und hauchen dem tot geglaubten Stadttheater neues Leben ein.

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