Zwei Frühwerke für Orgel von Johann Sebastian Bach entdeckt

    Blick auf den Kopf der Statue von Johann Sebastian Bach vor der Thomaskirche Leipzig, die ihn mit Perrücke und Notenrolle in der Hand zeigt.
    Johann Sebastian Bach pflegte mit einem zusammengerolltem Notenblatt zu dirigieren. © IMAGO / Depositphotos
    Das Werkverzeichnis von Johann Sebastian Bach ist um zwei neue Stücke reicher. Zwei Orgelkompositionen, die Bach offenbar als 18-Jähriger im Jahr 1703 schrieb, konnten dem berühmten Leipziger Thomaskantor nun eindeutig zugeordnet werden, wie das Bach-Archiv in Leipzig mitteilte. Direktor Peter Wollny entdeckte die Stücke den Angaben zufolge bereits vor 30 Jahren in der Königlichen Bibliothek Belgiens. An Schriftmerkmalen habe er damals sofort erkannt, dass sie aus "Mitteldeutschland" stammen müssten. Diese Spur habe ihn schließlich zu einem bislang kaum bekannten Bach-Schüler geführt, dessen Handschrift er eindeutig identifizieren konnte, so Wollny. Die Werke zeigten Merkmale, die man zu dieser Zeit in Bachs Werken fand, sonst aber bei keinem anderen Komponisten. Seine Sicherheit liege inzwischen bei "99,9 Prozent", erklärte der Direktor des Bach-Archivs. Am Nachmittag wurden die Kompositionen dann bei einem gestreamten Festakt in der Thomaskirche in Leipzig zum ersten Mal seit ihrer Entdeckung aufgeführt.