Vor 350 Jahren ist Peter der Große geboren. Der erste Kaiser des russischen Reichs war nicht nur eine einflussreiche Gestalt der Weltgeschichte, sondern mit mehr als zwei Metern für damalige Verhältnisse auch außergewöhnlich groß. Wladimir Putin ist wiederum nur 1,70 Meter. Gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen Körpergröße und Macht? Stichwort Kleine-Mann-Syndrom oder auch Napoleon-Komplex. Auch der französische Kaiser soll ja recht klein gewesen sein.

Verhaltensökonom Matthias Sutter ist selbst 1,85 Meter groß, seine Körpergröße habe sich auf seine Karriere bisher allerdings noch nicht ausgewirkt - außer beim Fußball. Dort sei er in früheren Jahren wegen seiner Größe als Kapitän ausgewählt worden, erzählt er. Ansonsten hat er sich in seiner Forschung mit Körpergröße und der Höhe des Gehalts beschäftigt und darüber das Buch „Der menschliche Faktor oder worauf es im Berufsleben ankommt“ geschrieben. So lasse sich diesbezüglich eindeutig ein Zusammenhang erkennen:

„In Amerika zum Beispiel haben zehn Zentimeter größere Männer ungefähr zehn Prozent mehr Gehalt. Da fragt man sich natürlich, woran das liegt. Die Körpergröße allein kann es ja wohl nicht sein.“

Mitnichten, denn die Analyse habe ergeben, dass es vor allem auf die Körpergröße im jugendlichen Alter ankomme. Hinzu komme die Größe des sozialen Netzwerks, in dem sich jemand bewege, sagt Matthias Sutter. Demnach engagieren sich größere Menschen häufiger ehrenamtlich in Vereinen, der Feuerwehr oder im Fußballklub.

"Dabei lernt man Dinge, die im Arbeitsmarkt wichtig sind: soziale Fähigkeiten, Verantwortung tragen, Verantwortung abgeben, delegieren, kooperativ und pünktlich sein, also lauter Tugenden, die einem später im Arbeitsleben helfen. Das ist der eigentliche Zusammenhang.“

Warum sich größere Menschen aber mehr engagieren als kleinere Menschen, das müsste noch genauer untersucht werden, sagt Matthias Sutter.