Zu wenig Frauen in der IT-Branche

Die Macht der Stereotypen

Anke Domscheit-Berg, Unternehmensberaterin und Autorin
Anke Domscheit-Berg, Unternehmensberaterin und Autorin © picture alliance / dpa / Karlheinz Schindler
Anke Domscheit-Berg im Gespräch mit Dieter Kassel und Andre Hatting · 10.12.2015
Die IT-Branche ist noch weit von Geschlechterparität entfernt, Frauen sind deutlich unterrepräsentiert. Warum, weiß die Unternehmensberaterin und Autorin Anke Domscheit-Berg.
Heute vor 200 Jahren wurde Ada Lovelace (1815-1852) geboren. Die britische Mathematikerin gilt auch als Computerpionierin – denn sie schrieb ein "Programm" für den – nie fertiggestellten – mechanischen Computer "Analytical Engine". Darin nahm sie wesentliche Aspekte späterer Programmiersprachen vorweg, wie etwa das Unterprogramm oder die Verzweigung.
Zur Zeit von Lovelace waren Frauen in der Mathematik die absolute Ausnahme. Seitdem hat sich viel verändert, doch noch immer ist der IT-Bereich nach Einschätzung der Unternehmensberaterin und Autorin Anke Domscheit-Berg weit von Geschlechterparität und –gerechtigkeit entfernt.
"In Mathe bin ich Deko" steht auf dem Mädchen-T-Shirt
Domscheit-Berg sieht vor allem einen Grund für die Misere: Die Gesellschaft sei noch immer stark von Stereotypen geprägt, sagte sie im Deutschlandradio Kultur. So gebe es ein T-Shirt für Mädchen mit der Aufschrift "In Mathe bin ich Deko", und auf den Physik-Baukästen, die man im Münchner Technik-Museum kaufen könne, stehe "Für Väter und ihre Söhne".
Solange das so sei, werde sich nicht viel ändern, sagte die IT-Kennerin: "Da wir ständig diese Botschaften senden, Mädchen und Mathe passen nicht zusammen, ist es eigentlich gar kein Wunder, dass, wenn sie älter sind, sich weniger damit befassen."
Mehr zum Thema