Zahlungsverkehr

"Bargeld ohne Zukunft"

Scheine und Münzen liegen im Geldfach einer Ladenkasse.
Das Geldfach in der Ladenkasse könnte eines Tages leer bleiben. Der Trend gehe zum digitalen Geldverkehr, glaubt Bankenvertreter Carsten Brzeski © dpa-Bildfunk / Jens Büttner
Carsten Brzeski im Gespräch mit Christopher Ricke und Anke Schäfer  · 12.02.2016
Die EU-Finanzminister diskutieren die Forderung nach Obergrenzen für Barzahlungen und in Deutschland gibt es eine kontroverse Debatte dazu. Bankenvertreter Carsten Brzeski setzt darauf, dass der Zahlungsverkehr weltweit immer digitaler wird.
"Ich denke, das wird einfach der normale Gang der Natur, der Zeit sein", sagte der Chefvolkswirt der ING-Diba-Bank, Carsten Brzeski, im Deutschlandradio Kultur. In anderen europäischen Ländern gebe es teilweise bereits weniger Bargeldzahlungen als in Deutschland. "Ich glaube, der Schnitt außerhalb Deutschlands, dass nur noch 50 Prozent aller Transaktionen wirklich noch in Cash genommen werden." Der Rest geht mittlerweile über die Karte.

Trend weg vom Bargeld

Brzeski sprach von einem weltweiten Trend, der vom Bargeld wegführe. "Der ganze Zahlungsverkehr wird halt immer digitaler." Er selbst habe schon kein Portemonnaie mehr. Das bedeute aber nicht, dass man nicht noch ein kleines Geldstück in der Tasche haben könne. "Es geht darum, dass der Trend so sein wird, dass immer weniger Bargeld benötigt wird und dieser Trend ist nicht europaweit, der ist auch weltweit", sagte der Chefvolkswirt.
Die Bundesregierung erwägt wie andere europäische Länder eine Obergrenze für Bargeldzahlungen einzuführen. Im Gespräch ist ein Limit von 5000 Euro. Befürworter erhoffen sich, auf diese Weise Geldwäsche, Schwarzarbeit und Terrorfinanzierung einzudämmen. Kritiker bezweifeln, dass diese Ziele auf diese Weise erreicht werden können.
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