Wohlfühlchor mit Heimathafengefühl
Zwischen Flensburg und der dänischen Grenze sind noch ein paar Kilometer Platz und genau da liegt der Ort Harrislee. Rund 11.000 Einwohner, zwei Grenzübergänge und ein traditionsreicher Chor. Einige Mitglieder sind schon seit über 60 Jahren dabei.
"Ich hab vorher `ne kurze Zeit im Städtischen Chor gesungen, und da waren viele Lehrer und die haben mich dann – ich kenn keine Noten - die haben mich dann so ein bisschen von oben bis unten begutachtet. Und dann hab ich gesagt: Ihr könnt mich mal, ich kann auch woanders singen!"
"Und dann bin ich hier, beim Frohsinn angefangen zu singen. Und das ist jetzt mittlerweile…na nicht ganz…64 Jahre her."
Reinhold Grunwald hat beim gemischten Chor Frohsinn von 1905 Harrislee seine musikalische Heimat gefunden. Mit 17 hat er angefangen, jetzt singt der 80-Jährige Installateur im Ruhestand immer noch mit. Jeden Dienstagabend, pünktlich um 19.50 Uhr ist er in der Zentralschule Harrislee, setzt sich in die zweite Stuhlreihe ziemlich genau vor das Klavier. Darauf eine Glocke. Der Vorsitzende Horst Fach eröffnet die Probe:
"So wir hatten in der Vergangenheit ein Geburtstagskind. Reihe eins, die Dame ist beschäftigt. Mara! 27.12. Happy Birthday, du darfst dir was aussuchen, ob wir das können, wissen wir noch nicht. Ansonsten haben wir keine weiteren Vorkommnisse, Let´s go, würden wir sagen. Jürgen bitteschön."
Jürgen Wittmaak, der Chorleiter legt einen Packen Noten auf´s Klavier und blickt in 36 erwartungsvolle Gesichter: durchweg ältere Damen und Herren.
"Je, loss´n mo uptsohn, ne?"
Alle erheben sich mehr oder weniger schwerfällig, ziehen die Schultern hoch, kreisen die Arme und machen Atemübungen.
"Noch einmal kräftig einatmen, alle Winkel Ecken und Kanten und auspusten."
Für den Chor hat er heute Mozart mitgebracht und spielt die Melodie auf dem Klavier vor. Die 64-jährige Christel Wilke trällert im Sopran schon vorsichtig mit. Solche Lieder mag der Chor.
"Für uns ist es wichtig, dass wir – weil wir auch schon ältere Leute sind - dass wir schwungvolle leichte Lieder und Spaß haben beim Singen, damit wir auch wirklich den Namen Frohsinn tragen können."
Jürgen Wittmaak leitet den Chor erst seit einem dreiviertel Jahr, er stammt aus Harrislee und hat eine Stelle als Kantor in einer dänischen Gemeinde, gleich hinter der Grenze. Er spricht fließend dänisch und leitet auch dänische Chöre. Hier im gemischten Chor Frohsinn Harrislee ist aber noch nie ein dänisches Leid gesungen worden. Aber jetzt, wo doch der neue Chorleiter ein Dänisch-Experte ist, kann sich auch der Vorstand Horst Flach so was vorstellen.
"Ja also dass wir grenzübergreifend mal mit einem dänischen Chor einen Auftritt machen, also das ist sicherlich in der Planung. Die Kooperation grenzübergreifend ist eigentlich…oder ist wünschenswert."
Ansonsten achten alle darauf, dass sich die Herausforderungen in Grenzen halten. Der gemischte Chor Frohsinn ist ein Wohlfühlchor mit Heimathafengefühl. Das haben auch Barbara Reinhold und Hilde Hein sofort bemerkt, als sie mit drei weiteren Sängerinnen von einem anderen Chor zum Frohsinn gekommen sind.
"Ich bin ja nun erst sieben Monate hier und ich finde erst mal die Menschen untereinander sind schon so nett und herzlich und die Stimmung ist hier so fröhlich - glücklich immer, also mir gefällt das hier ganz toll. Ich hab noch nie soviel gelacht, wie im letzten Jahr."
Zwei, drei Mal Im Jahr treten sie auf, und immer mal wieder ist der Frohsinn unterwegs - organisiert von der stellvertretenden Schriftführerin Margit Kühl.
"Und wir haben schon mehrere Reisen gemacht. Wir sind in Paris gewesen, in Krakau, Breslau, Berlin, Ostfriesland, Bonn, Stettin. Jetzt ist es… alle zwei Jahre kommen wir zusammen und machen ne Fahrt. Oder wir machen Ausflüge in die nähere Umgebung, Tagesausflüge…"
Dieses Jahr geht’s ins Weserbergland. Und Reinhold Grundwald hofft, dass auch mal ein paar jüngere Sänger in den Chor kommen und mitfahren. Der rüstige 80-Jährige wird dem Frohsinn jedenfalls weiter die Stange halten.
"Wir stehen zum Verein und haben uns immer hier wohl gefühlt. Das kann ja ein bisschen so bleiben, wir wollen ja 100 Jahre alt werden."
"Und dann bin ich hier, beim Frohsinn angefangen zu singen. Und das ist jetzt mittlerweile…na nicht ganz…64 Jahre her."
Reinhold Grunwald hat beim gemischten Chor Frohsinn von 1905 Harrislee seine musikalische Heimat gefunden. Mit 17 hat er angefangen, jetzt singt der 80-Jährige Installateur im Ruhestand immer noch mit. Jeden Dienstagabend, pünktlich um 19.50 Uhr ist er in der Zentralschule Harrislee, setzt sich in die zweite Stuhlreihe ziemlich genau vor das Klavier. Darauf eine Glocke. Der Vorsitzende Horst Fach eröffnet die Probe:
"So wir hatten in der Vergangenheit ein Geburtstagskind. Reihe eins, die Dame ist beschäftigt. Mara! 27.12. Happy Birthday, du darfst dir was aussuchen, ob wir das können, wissen wir noch nicht. Ansonsten haben wir keine weiteren Vorkommnisse, Let´s go, würden wir sagen. Jürgen bitteschön."
Jürgen Wittmaak, der Chorleiter legt einen Packen Noten auf´s Klavier und blickt in 36 erwartungsvolle Gesichter: durchweg ältere Damen und Herren.
"Je, loss´n mo uptsohn, ne?"
Alle erheben sich mehr oder weniger schwerfällig, ziehen die Schultern hoch, kreisen die Arme und machen Atemübungen.
"Noch einmal kräftig einatmen, alle Winkel Ecken und Kanten und auspusten."
Für den Chor hat er heute Mozart mitgebracht und spielt die Melodie auf dem Klavier vor. Die 64-jährige Christel Wilke trällert im Sopran schon vorsichtig mit. Solche Lieder mag der Chor.
"Für uns ist es wichtig, dass wir – weil wir auch schon ältere Leute sind - dass wir schwungvolle leichte Lieder und Spaß haben beim Singen, damit wir auch wirklich den Namen Frohsinn tragen können."
Jürgen Wittmaak leitet den Chor erst seit einem dreiviertel Jahr, er stammt aus Harrislee und hat eine Stelle als Kantor in einer dänischen Gemeinde, gleich hinter der Grenze. Er spricht fließend dänisch und leitet auch dänische Chöre. Hier im gemischten Chor Frohsinn Harrislee ist aber noch nie ein dänisches Leid gesungen worden. Aber jetzt, wo doch der neue Chorleiter ein Dänisch-Experte ist, kann sich auch der Vorstand Horst Flach so was vorstellen.
"Ja also dass wir grenzübergreifend mal mit einem dänischen Chor einen Auftritt machen, also das ist sicherlich in der Planung. Die Kooperation grenzübergreifend ist eigentlich…oder ist wünschenswert."
Ansonsten achten alle darauf, dass sich die Herausforderungen in Grenzen halten. Der gemischte Chor Frohsinn ist ein Wohlfühlchor mit Heimathafengefühl. Das haben auch Barbara Reinhold und Hilde Hein sofort bemerkt, als sie mit drei weiteren Sängerinnen von einem anderen Chor zum Frohsinn gekommen sind.
"Ich bin ja nun erst sieben Monate hier und ich finde erst mal die Menschen untereinander sind schon so nett und herzlich und die Stimmung ist hier so fröhlich - glücklich immer, also mir gefällt das hier ganz toll. Ich hab noch nie soviel gelacht, wie im letzten Jahr."
Zwei, drei Mal Im Jahr treten sie auf, und immer mal wieder ist der Frohsinn unterwegs - organisiert von der stellvertretenden Schriftführerin Margit Kühl.
"Und wir haben schon mehrere Reisen gemacht. Wir sind in Paris gewesen, in Krakau, Breslau, Berlin, Ostfriesland, Bonn, Stettin. Jetzt ist es… alle zwei Jahre kommen wir zusammen und machen ne Fahrt. Oder wir machen Ausflüge in die nähere Umgebung, Tagesausflüge…"
Dieses Jahr geht’s ins Weserbergland. Und Reinhold Grundwald hofft, dass auch mal ein paar jüngere Sänger in den Chor kommen und mitfahren. Der rüstige 80-Jährige wird dem Frohsinn jedenfalls weiter die Stange halten.
"Wir stehen zum Verein und haben uns immer hier wohl gefühlt. Das kann ja ein bisschen so bleiben, wir wollen ja 100 Jahre alt werden."
Immer mehr Menschen in Deutschland singen im Chor. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Chorverbände (ADC) stellt Deutschlandradio Kultur jeden Freitag um 10:50 Uhr im Profil Laienchöre aus der ganzen Republik vor: Im "Chor der Woche" sollen nicht die großen, bekannten Chöre im Vordergrund stehen, sondern die Vielfalt der "normalen" Chöre in allen Teilen unseres Landes: mit Sängern und Sängerinnen jeden Alters, mit allen Variationen des Repertoires, ob geistlich oder weltlich, ob klassisch oder Pop, Gospel oder Jazz und in jeder Formation und Größe.