Wirecard-Skandal als Krimi

Stoff für einen echten Thriller

07:52 Minuten
Düstere Abendstimmung über dem Gebäude der wirecard AG in Aschheim Dornach am 25.07.2020.
Dunkle Machenschaften bei Wirecard: Horst Eckert sieht ergiebigen Thriller-Stoff. © picture alliance / Sven Simon
Horst Eckert im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
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Milliarden an Luftbuchungen, politische Verstrickungen, ein Ex-Vorstand auf der Flucht: Der Skandal um den Zahlungsdienstleister Wirecard hat viele Zutaten für einen Thriller. Der Krimi-Autor Horst Eckert hätte da ein paar Ideen.
Viele Details rund um den Wirecard-Skandal sind krimitauglich: Das einstige Erfolgsunternehmen, von der Kanzlerin gern an China weiterempfohlen, musste kürzlich Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro einräumen. Ein waschechter Bilanzbetrug unter den Augen von Finanzaufsicht und Bundesfinanzminister. Es folgten Verhaftungen, Bankrott und viele offene Fragen. Etliche muss Minister Olaf Scholz (SPD) vor dem Finanzausschuss des Bundestags beantworten.
Der Düsseldorfer Krimiautor Horst Eckert würde, wie er sagt, für eine spannende Story mit dem Ende anfangen: der Flucht des Ex-Vorstands Jan Marsalek. Diese Schlüsselfigur des Skandals, die mit internationalem Haftbefehl gesucht wird, könnte in einem asiatischen Land untergetaucht sein und von verschiedenen Seiten gejagt werden: "Da steckt eine Menge Spannung drin, ein Flucht-Thriller wäre das zum Beispiel", sagt Eckert.

Geld und Kriminalität hängen zusammen

Geld und Kriminalität hängen nach Ansicht des Autors "natürlich" zusammen. Auch Verstrickungen in die Politik fände er ergiebig für einen Krimi: etwa zur CSU, wo ein Politiker sich im Glanz von Wirecard gesonnt haben könnte, verknüpft mit dem Traum vom Aufstieg. Olaf Scholz hingegen würde Eckert zur Nebenfigur machen, die aus der Sicht der Hauptfigur geschildert werde: "Als Opfer wäre er mir zu banal."
Und wer könnte alles aufdecken? Eckert fände einen Whistleblower spannend, jemanden am Anfang seiner Karriere bei Wirecard, den sein Gewissen plagt - und der sich durchaus in Lebensgefahr begibt. Denn die Mafia könnte auch noch mitspielen, findet Eckert: "Die ist dann auch schnell bereit zu töten."
(bth)
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