Wilderer zum "Bambi"-Gucken verurteilt

Ein besserer Mensch dank "Bambi"?

Allein läuft Bambi durch einen verschneiten Wald.
Bambi sei ein extrem eindrücklicher und visuell schöner Film, findet Gallerist Nikola von Senger. © dpa / picture-alliance
Nikola von Senger im Gespräch mit Gesa Ufer · 18.12.2018
Weil er Hunderte Hirsche getötet und ihnen den Kopf abgeschnitten hat, ist ein Wilderer in den USA zu einem Jahr Gefängnis und monatlichem "Bambi"-Gucken verurteilt worden. Galerist Nicola von Senger findet, letzteres sei gar keine Strafe.
Schüsse hallen durch den Wald, Hunde bellen und plötzlich Totenstille. Eine brutale Jagd hat Bambi von seiner Mutter getrennt. Einsam irrt er durch den Wald, bis auf einmal sein Vater, der Hirsch, auftaucht und ihm sagt, dass seine Mutter nie wieder zurückkehren wird.
"Der Tod von Bambis Mutter ist bis heute einer der eindrücklichsten Filmtode aus Hollywood", sagt Gallerist Nicola von Senger. "Ich bin mir sicher, dass sehr viele Kinder und Jugendliche sich durch diesen Film das erste Mal mit dem Tod auseinandergesetzt haben."
Ein eindrücklicher Film ist Bambi gewiss. Aber ist er auch so eindrücklich, dass ein brutaler Wilderer durch regelmäßiges Bambi-Gucken zum besseren Menschen wird? Nikola von Senger, der in seiner Galerie einst eine Bambi-Ausstellung von Beni Bischof kuratierte, kann sich das durchaus vorstellen.

Eine "salomonische Lösung"

"Ja, ich denke schon. Es ist eine extrem schöne, salomonische Lösung. Und es scheint ja wirklich ein Bösewicht zu sein, der da ohne Bedenken Tiere umbringt. "
Allerdings sei einmal im Monat zu wenig, findet von Senger. Wenn es nach ihm ginge, müsse der Wilderer täglich Bambi schauen. Was im übrigen auch gar keine Strafe sei, sondern eigentlich ein Genuss, denn der Film sei extrem eindrücklich und schön gezeichnet.
(mw)
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