Weihnachtsgeschichte

Wie das Eselchen an die Krippe kam

Von Uwe Golz · 25.12.2014
Ohne Krippe ist es kein richtiges Weihnachtsfest. Wo aber kommen die Tiere her, die unsere Krippen schmücken? Eine Spurensuche.
Frohe Weihnacht, Frieden auf Erden und den Menschen ein wenig mehr Respekt voreinander - allen Menschen, allen Hautfarben und allen Religionen. Friedlich sollten wir zusammenstehen, ohne Hass, wie einst die Tiere im Stall von Bethlehem.
Hez, sire asne, Hez
Hic in collibus Sychen
iam nutritus sub Ruben
transiit per Jordanem
saliit in Bethlehem
(Auf, Meister Esel, auf!
Hier in den Hügeln Sychens,
gesäugt schon unter dem Ruben;
überquert er den Jordan
und erreicht Bethlehem)
... heißt es in dem mittelalterlichen Weihnachtslied "Orientis Partibus", dem Lied des Esels. Und hat er nicht auch die schwangere Maria von Nazareth in Galiläa ins bergige Land von Judäa getragen? So hat er sich wohl seinen Platz im Stall und an der Krippe verdient, ebenso wie der Ochse, der für die Menschen schuftet, den schweren Pflug ziehen musste.
Wo kommen all die Tiere her?
Wo all die Tiere herkommen, die heute unsere Krippen schmücken, ist nicht immer eindeutig zu erklären. Einige Deutungsversuche berufen sich auf die Apokryphen: Bücher, die nicht in den offiziellen Kanon der Bibel aufgenommen worden sind; andere auf die Fantasie der Krippenschnitzer. Dass die Schafe und ihre Hirten von der nahen Weide kamen, ist noch leicht zu erklären, hatten ihnen doch die Engel den Weg gewiesen, ebenso wie den drei Weisen aus dem Morgenland. Deren Tiere aber, das Ross, das Kamel oder Dromedar und auch der Elefant, sucht man oft vergeblich. Und natürlich erst recht all die anderen, die mittlerweile die Weihnachtslieder bevölkern.
So bleibt die bisher ungestellte Frage - noch - unbeantwortet, was ist mit Rudolph, dem rotnasigen Rentier? Oder mit dem so heiß zu Weihnachten gewünschten Hippopotamus? Und auch Santa Mouse fehlt! Für die aber musste er, der Weihnachtsmann oder sein amerikanisches Pendant, Santa Claus, erfunden werden. Vielleicht also wird irgendwann auch dieser kleine Kerl an der Krippe stehen.
Er ist der kleine Kerl mit dem großen Herzen
und all' seinen Schnurrhaaren
Ist es ein Wunder, dass Santa ihm den Namen Santa Maus gab?

Hören Sie hier unser Rätsel Stadt-Land-Fluss am Feiertag.
Wir suchten einen Ort aus dem fiktiven Mittelerde-Kosmos von J.R.R. Tolkien: der "Einsame Berg", in der Sprache der Elben auch "Erebor", zu dem der Hobbit Bilbo Beutlin gemeinsam mit 13 Zwergen und dem Zauberer Gandalf aufbricht, um das verlorene "Königreich unter dem Berge" und seinen gewaltigen Schatz vom Drachen Smaug zurückzuerobern. 1937 erschien mit "Der kleine Hobbit" die Vorgeschichte zu "Der Herr der Ringe"; der dritte und letzte Teil der "Hobbit"-Verfilmung läuft im Kino.

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