"Was wir schreiben, ist eigentlich immer fiktiv"
"Gewalt und Glaube" ist der Titel einer Biografie über Karl den Großen, die der Historiker Johannes Fried verfasst hat. Der Tod zweier Neffen des Herrschers sei bis heute das größte Geheimnis geblieben, so der Historiker, und interpretiert einen rätselhaften Satz rund um Karls Krönung zum Kaiser neu.
"Romane schreiben wir Historiker nicht, aber fiktiv ist, was wir schreiben, eigentlich immer." Somit müsse er die Figur Karls des Großen zum Leben erwecken, sagt der Historiker Johannes Fried. Die Quellenlage sei das eine, aber der Mann vor über 1000 Jahren gelebt und eine völlig andere Mentalität gehabt. Es gäbe nur ein paar Texte, die signalisieren, es könnte so gewesen sein. Es sei schwer, sich da hineinzuversetzen, stellt Fried fest.
Gewalt sei ein großes Thema für den König gewesen. "Jedes Königreich damals ruhte auf der Spitze des Schwertes, und das gilt natürlich auch für Karl." Er habe nicht nur gewalttägig gehandelt, sondern sei auch heimtückisch gewesen. Am geheimnisvollsten sei jedoch das Verschwinden seiner beiden Neffen, legitimen Söhnen seines Bruders Karlmann, gewesen. Karlmann selbst, der ein paar Jahre König gewesen sei, sei wohl eines natürlichen Todes verstorben. Wo die Söhne jedoch verblieben seien, wisse man nicht. Fried vermutet, dass Karl der Große sie hat liquidieren lassen.
Zudem sei Karl der Große ein sehr gläubiger Mensch gewesen, früh habe man ihm die damalige Ethik beigebracht: "Du wirst im jüngsten Gericht für alle Sünden deines Königreiches, die im Rahmen deines Königreichs geschehen sind, zur Rechenschaft gezogen", so Fried. Gerechtigkeit und Frieden seien daher vor allem im letzten Jahrzehnt seiner Herrschaft sein größtes Interesse gewesen.
Über einen Satz Karls des Großen rätseln die Wissenschaftler laut Fried. Er stehe im Zusammenhang mit der Krönung zum Kaiser durch Leo den Dritten im Jahre 800 und laute: "Wenn ich gewusst hätte, dass Leo der Dritte mich da krönen will, dann wäre ich - obwohl es Weihnachten ist -, nicht in die Kirche gegangen." Der Historiker glaubt, er sei der erste, der genauer überprüft habe, in welchem Zusammenhang dieser Satz gestanden habe und interpretiert ihn nach dem Motto: "Ich wars ja gar nicht, der Papst wars. Der hat mich zum Kaiser der Römer gemacht."
Gewalt sei ein großes Thema für den König gewesen. "Jedes Königreich damals ruhte auf der Spitze des Schwertes, und das gilt natürlich auch für Karl." Er habe nicht nur gewalttägig gehandelt, sondern sei auch heimtückisch gewesen. Am geheimnisvollsten sei jedoch das Verschwinden seiner beiden Neffen, legitimen Söhnen seines Bruders Karlmann, gewesen. Karlmann selbst, der ein paar Jahre König gewesen sei, sei wohl eines natürlichen Todes verstorben. Wo die Söhne jedoch verblieben seien, wisse man nicht. Fried vermutet, dass Karl der Große sie hat liquidieren lassen.
Zudem sei Karl der Große ein sehr gläubiger Mensch gewesen, früh habe man ihm die damalige Ethik beigebracht: "Du wirst im jüngsten Gericht für alle Sünden deines Königreiches, die im Rahmen deines Königreichs geschehen sind, zur Rechenschaft gezogen", so Fried. Gerechtigkeit und Frieden seien daher vor allem im letzten Jahrzehnt seiner Herrschaft sein größtes Interesse gewesen.
Über einen Satz Karls des Großen rätseln die Wissenschaftler laut Fried. Er stehe im Zusammenhang mit der Krönung zum Kaiser durch Leo den Dritten im Jahre 800 und laute: "Wenn ich gewusst hätte, dass Leo der Dritte mich da krönen will, dann wäre ich - obwohl es Weihnachten ist -, nicht in die Kirche gegangen." Der Historiker glaubt, er sei der erste, der genauer überprüft habe, in welchem Zusammenhang dieser Satz gestanden habe und interpretiert ihn nach dem Motto: "Ich wars ja gar nicht, der Papst wars. Der hat mich zum Kaiser der Römer gemacht."