Von Sachsen in den Schwarzwald
Die Schriftstellerin Barbara Bollwahn ist als Stadtschreiberin für drei Monate zu Gast in Eisenbach im Schwarzwald. Und von der gebürtigen Sächsin wird dabei nichts weniger erwartet, als Eisenbach ins rechte Licht zu rücken.
"Fette Wiesen, Tannen, Kühe, Schwarzwaldtorte" - das ist in Stichworten die Antwort, die der Schriftstellerin Barbara Bollwahn eingefallen ist, als sie vom Lokalreporter nach ihrem neuen Wohnsitz Eisenbach im Schwarzwald gefragt wurde. Barbara Bollwahn ist zurzeit Gast des Förderkreises Kreatives Eisenbach.
"Der Förderkreis Kreatives Eisenbach e.V. stellt ein dreimonatiges Stipendium und eine urige Schwarzwälder Dorfschreiberwohnung."
Heißt es auf der Homepage. Und was sich die 200-Seelen-Gemeinde aus vier Dörfern davon verspricht, davon hat August "Guscht" Kleiser Wirt vom Bierhaus Schollach eine klare Vorstellung:
"Sie hat halt ihre Aufgabe, wo sie das kreative Esebach ... förderlich bringe ... hähhäh ans Licht zu bringen."
Denn:
"Ja da liegt sehr viel im Schatten."
Zum Beispiel der Niedergang der heimischen Uhrmacherei oder anderer feinmechanischer Industriezweige. Und noch ein Thema liegt dem "Guscht" am Herzen:
"Das is die Schule durch des Eisenbach eine Industriegemeinde ist, haben sich viele Ausländer angesiedelt. Sind etwas zu stark in der Schule."
Meint zumindest Gastwirt Kleiser. Die neue Dorfschreiberin Barbara Bollwahn bringt für ihre Aufgaben als Mittlerin zwischen fremden Welten ideale Voraussetzungen mit: Als "Rotkäppchen" erklärte die gebürtige Sächsin jahrelang den Wessis unter den TAZ-Lesern die Welt aus Sicht der gelernten DDR-Bürgerin. Und auch mit den Licht- und Schattenseiten des Eisenbacher Schulalltags dürfte sie mittlerweile besser vertraut sein als der Gastwirt: Mit Schülern aus der dritten Klasse veranstaltete Bollwahn eine Schreibwerkstatt und in der Mittelstufe hat sie neulich aus ihrem Jugendroman "Der Klassenfeind und ich" vorgelesen.
"Ich kam mir vor wie eine Märchentante."
Schreibt Bollwahn dazu in ihrem "Dorfschreiber Blog". Dabei erzählt der Roman eine selbst erlebte Ost-West-Liebegeschichte mit einer Republikflucht der Heldin am Ende, die im Westberliner Auffanglager an ihre Grenzen stößt:
"Ich warf einen Blick auf meinen Aufnahmeschein mit der Nummer 928.065. Dort stand schwarz auf weiß Rheinland-Pfalz als Aufnahmeland. Ich starrte fassungslos auf das Papier, das festlegte, wohin meine Reise gehen sollte. Ich war doch jetzt im Westen! Und wieder wollen andere über mich bestimmen?"
In der "urigen Schwarzwälder Dorfschreiberwohnung" will Barbara Bollwahn einen neuen Jugendroman recherchieren. Ort der Handlung dieses Mal: die ferne fremde Welt des tiefen Schwarzwalds.
"Der Förderkreis Kreatives Eisenbach e.V. stellt ein dreimonatiges Stipendium und eine urige Schwarzwälder Dorfschreiberwohnung."
Heißt es auf der Homepage. Und was sich die 200-Seelen-Gemeinde aus vier Dörfern davon verspricht, davon hat August "Guscht" Kleiser Wirt vom Bierhaus Schollach eine klare Vorstellung:
"Sie hat halt ihre Aufgabe, wo sie das kreative Esebach ... förderlich bringe ... hähhäh ans Licht zu bringen."
Denn:
"Ja da liegt sehr viel im Schatten."
Zum Beispiel der Niedergang der heimischen Uhrmacherei oder anderer feinmechanischer Industriezweige. Und noch ein Thema liegt dem "Guscht" am Herzen:
"Das is die Schule durch des Eisenbach eine Industriegemeinde ist, haben sich viele Ausländer angesiedelt. Sind etwas zu stark in der Schule."
Meint zumindest Gastwirt Kleiser. Die neue Dorfschreiberin Barbara Bollwahn bringt für ihre Aufgaben als Mittlerin zwischen fremden Welten ideale Voraussetzungen mit: Als "Rotkäppchen" erklärte die gebürtige Sächsin jahrelang den Wessis unter den TAZ-Lesern die Welt aus Sicht der gelernten DDR-Bürgerin. Und auch mit den Licht- und Schattenseiten des Eisenbacher Schulalltags dürfte sie mittlerweile besser vertraut sein als der Gastwirt: Mit Schülern aus der dritten Klasse veranstaltete Bollwahn eine Schreibwerkstatt und in der Mittelstufe hat sie neulich aus ihrem Jugendroman "Der Klassenfeind und ich" vorgelesen.
"Ich kam mir vor wie eine Märchentante."
Schreibt Bollwahn dazu in ihrem "Dorfschreiber Blog". Dabei erzählt der Roman eine selbst erlebte Ost-West-Liebegeschichte mit einer Republikflucht der Heldin am Ende, die im Westberliner Auffanglager an ihre Grenzen stößt:
"Ich warf einen Blick auf meinen Aufnahmeschein mit der Nummer 928.065. Dort stand schwarz auf weiß Rheinland-Pfalz als Aufnahmeland. Ich starrte fassungslos auf das Papier, das festlegte, wohin meine Reise gehen sollte. Ich war doch jetzt im Westen! Und wieder wollen andere über mich bestimmen?"
In der "urigen Schwarzwälder Dorfschreiberwohnung" will Barbara Bollwahn einen neuen Jugendroman recherchieren. Ort der Handlung dieses Mal: die ferne fremde Welt des tiefen Schwarzwalds.