Von Guatemala in die USA

Gestrandet im "sicheren Drittstaat"

19:59 Minuten
Bewaffnete Grenzpolizisten bewachen einen Fluss.
Die mexikanische Südgrenze wird von der schwer bewaffneten Guardia Nacional bewacht. © ARD-Foto/Anne Demmer
Von Anne Demmer und Kerstin Zilm · 14.08.2019
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Noch immer befinden sich Tausende von Flüchtlingen auf dem Weg aus Mittelamerika in die USA. Die Regierung Trump setzt auf Abschreckung und Schikanen. Dazu gehört, dass Guatemala zum sicheren Drittstaat wird. Das hat Folgen - auch für Guatemala.
Ein gutes Dreivierteljahr ist vergangen, seit Flüchtlinge aus Mittelamerika sich zu einer großen Karawane zusammengeschlossen haben, um zu Fuß in die USA zu laufen. Wie viele von ihnen die USA erreichten, weiß niemand.
Mehr denn je setzt US-Präsident Donald Trump seitdem auf Abschreckung. Seine Regierung hat sich viele Schikanen einfallen lassen. Guatemala ist für Flüchtlinge ein sicherer Drittstaat - so sieht es zumindest US-Präsident Donald Trump. Und Guatemalas scheidender Präsident Jimmy Morales ist von ihm mit der Androhung von Strafzöllen in die Knie gezwungen worden und hat ein Migrationsabkommen unterzeichnet.
Wenn die neue Regelung in Kraft tritt, müssen Migranten aus El Salvador und Honduras, die eigentlich in die USA wollen, in Guatemala bleiben und dort Asyl beantragen - obwohl die Lage dort nicht anders als in ihrer Heimat ist. Trotzdem versuchen weiterhin Tausende Menschen, die aus Honduras oder El Salvador eingereist sind, Guatemala zu verlassen.

Hören Sie dazu in dieser Weltzeit zwei Reportagen: Korrespondentin Anne Demmer war vor Ort und hat sich die Lage der Flüchtlinge in Guatemala angesehen und mit den Betroffenen gesprochen. Viele von ihnen sitzen seit geraumer Zeit fest.

Die Grenz- und Immigrations-Behörden in den USA sind derweil komplett überfordert. Viele Familien landen nach der Aufnahme, dem ersten Schritt im Asylprozess, ohne Hilfe auf der Straße. Wohltätigkeitsorganisationen, Kirchen und freiwillige Helfer springen ein, wo die Regierung versagt - davon berichtet unsere Reporterin Kerstin Zilm.

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