US-Wahl 2016

    Auf die "Swing States" kommt es an

    Von Ulrike Köppchen |
    Vermutlich wird Hillary Clinton mehr Wählerstimmen bekommen als ihr Gegner Donald Trump. Doch das heißt noch nicht, dass Clinton auch US-Präsidentin wird. Das liegt an einigen Besonderheiten des amerikanischen Wahlsystems.
    Letzte Umfragen sehen Hillary Clinton mit drei bis vier Prozentpunkten gegenüber ihrem Konkurrenten Donald Trump knapp in Führung. Doch selbst wenn die Kandidatin der Demokraten die Mehrheit der Wählerstimmen bekommen sollte, bedeutet das noch nicht, dass sie auch Präsidentin wird. Denn in den meisten Bundesstaaten der USA gilt bei Präsidentschaftswahlen kein Verhältniswahlrecht. Sondern der Kandidat oder die Kandidatin, der oder die die Mehrheit der Wählerstimmen bekommt, stellt alle Wahlmänner für diesen Staat. Der Verlierer geht leer aus.

    In mehr als einem Dutzend Staaten ist das Rennen noch offen

    Während die Demokraten an der Ost- und Westküste traditionell gut abschneiden, liegen die Republikaner im mittleren Westen und im Süden in der Regel vorn. Doch diese sichere Basis reicht weder bei den Republikanern noch bei den Demokraten für einen Wahlsieg. Dazu müssen sie zusätzlich in den sogenannten "Swing States" gut abschneiden, in denen mal die eine, mal die andere Partei gewinnt.
    Bei dieser Wahl gelten besonders viele Staaten als Swing States, also als unentschieden: neben den traditionellen Wechselwählerstaaten wie Florida oder Ohio auch New Hampshire, Nevada, Colorado oder Arizona.

    Präsidentenmacherstaat Ohio?

    Besonderes Augenmerk liegt auch in diesem Jahr wieder auf dem Swing State Ohio. Denn seit John F. Kennedy hat es kein Präsidentschaftskandidat mehr geschafft die Wahl zu gewinnen, wenn er nicht auch den Bundesstaat Ohio für sich erobern konnte. Letzten Umfragen zufolge liegen Clinton und Trump dort gleichauf.

    Wann ist mit Ergebnissen zu rechnen?

    Wer den Wahlausgang von Deutchland aus live im Fernsehen verfolgen will, muss lange aufbleiben. Denn die ersten Wahllokale schließen erst in der Nacht zum Mittwoch. Den Anfang machen Indiana und Kentucky um Mitternacht unserer Zeit. In Alaska dagegen dürfen die Bürger bis um 5 Uhr deutscher Zeit wählen. Eine Übersicht über die Schließzeiten der Wahllokale in den einzelnen Bundesstaaten bietet die New York Times:
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