Nudging

Wie Frau Merkel uns hilft, die bessere Wahl zu treffen

Was kann die Politik tun, damit sich Menschen glücklicher fühlen?
Was kann die Politik tun, damit sich Menschen glücklicher fühlen? © picture alliance / dpa/ Wolfgang Kumm
Von Thomas Klug · 15.07.2015
Werbestrategen kennen das Nudging, das Stupsen in die richtige Richtung, wenn sie wollen, dass Konsumenten bestimmte Produkte kaufen. Doch kann die Politik mit Staatsbürgern so umgehen, wie die Wirtschaft mit Verbrauchern?
Vielleicht soll das Leben nicht nur gut sein, sondern auch richtig. Vielleicht gibt es ja auch kein gutes Leben im Falschen, frei nach Adorno. Wer weiß denn schon, was die Regierung will?
Vielleicht will sie einfach nur glückliche Staatsbürger, weil ein glücklicher Mensch gar keine Lust hat, sich aufzuregen, wenn Politik wieder einmal irrsinnig erscheint. Vielleicht will die Regierung das Volk zum Glück überlisten. Das Kanzleramt hat jedenfalls drei Fachleute eingestellt - sie sollen die Regierung beraten, wie das Volk besser zu regieren ist. Die Obrigkeit will das Volk nur anstupsen. Fachbgeriff: nudgen. Soll heißen: Kleine psychologische Tricks sollen zum "richtigen" Handeln animieren.

Das Ziel der Wirtschaft ist klar - Profit!

Das ist nicht neu: Werbestrategen wenden diese Form der Beeinflussung an, um den Konsumenten zum Kauf der gewünschten Produkte zu bewegen. Doch kann die Politik mit Staatsbürgern so umgehen, wie die Wirtschaft mit Verbrauchern? Das Ziel der Wirtschaft ist klar - Profit. Das Ziel der Politik ist es, dass sich Menschen gut fühlen und das Richtige tun. Doch was ist richtig, was ist falsch? Kann man überhaupt noch darüber diskutieren, wenn dieses Stupsen so erfolgt, dass es der Staatsbürger gar nicht mehr bemerkt?
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