Universum JSB (11) - Johann Sebastian Bach in Köthen

Glückliche Jahre im Schloss

28:40 Minuten
Schloss Köthen, Schlosshof
Johann Sebastian Bach erweiterte die sehr kleine Hofkapelle in Köthen. © C. Jann/Kulturstiftung Sachsen-Anhalt
Von Michael Maul · 19.06.2018
Als Johann Sebastian Bach im Dezember 1717 mit seiner Kutsche nach Köthen ruckelte, war ihm klar, dass nun alles anders wurde: Seine Weimarer Kirchen-Kantaten-Zeit war vorbei. Nun galt es, barocke Hoffeste für einen Musikliebhaber-Fürsten auszustatten.
Im Dezember nahm eine Kutsche von Weimar aus Kurs auf Köthen. Darin auch Johann Sebastian Bach samt Familie. Dem frischgebackenen Kapellmeister muss klar gewesen sein, dass er am Beginn eines ganz neuen Kapitels in seinem Künstlerleben stand. Seine Karriere als Organist war nun vorbei. So viel Tastenmusik und geistliche Kantaten hatte er in den Jahren zuvor mit unbändigem Fleiß zu Papier gebracht! Doch damit konnte er im reformierten Fürstentum Anhalt keinen Staat mehr machen.

Tanz und Musik im Schloss

Die folgenden sechs Jahre, die Bach im kleinen Köthen zubrachte, wurden die glücklichsten seines Lebens. Das lag vor allem am 22-jährigen, die "Music sowohl liebende als kennende" Fürst Leopold, der den zehn Jahre älteren Bach zu seinem Freund erkor und ihn immer wieder zu künstlerischen Höhenflügen anspornte.
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