Unesco-Weltkulturerbe

Hamburg wird gekrönt

Details und Ansichten von den Gebäuden "Chilehaus" und "Sprinkenhof" im Kontorhausviertel in Hamburg, aufgenommen am 01.07.2015. Das Kontorhausviertel und die Speicherstadt wurden zum Weltkulturerbe ernannt.
Details und Ansichten von den Gebäuden "Chilehaus" und "Sprinkenhof" im Kontorhausviertel in Hamburg. © picture alliance / dpa / Christian Charisius
05.07.2015
Die Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit dem Chilehaus in Hamburg gehören ab sofort zum Weltkulturerbe. Das hat die Unesco in Bonn entschieden. Deutschland hat damit 40 Welterbestätten − der Naumburger Dom scheiterte, bekommt aber eine zweite Chance.
Es war keine Überraschung und doch war die Freude groß bei der Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler. "Wir sind uns der großen Ehre bewusst und der Verantwortung, die darin liegt, dieses Kulturerbe zu bewahren", sagte Kisseler in ihrer Dankesrede vor den Delegierten. Ausschlaggebend für die Bewertung der Unesco war, dass das Areal bis heute historisch unverändert erhalten sei, berichtet Christiane Habermalz im Deutschlandradio Kultur .
Die Hamburger Speicherstadt wurde von 1885 bis 1927 unter der Leitung von Franz Andreas Meyer in drei Bauabschnitten als größtes und modernstes Logistikzentrum seiner Zeit errichtet und gilt als das größte einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt.
Die Speicherstadt ist eingebettet in ein System aus Kanälen, Brücken, Bahnverbindungen und Pflasterstraßen. Wo früher Kaffee, Kakao und Tee gelagert wurden, haben sich heute Mode- und Werbefirmen angesiedelt.
Das Hamburger Kontorhausviertel nördlich der Speicherstadt entstand in den 1920er- und 1930er-Jahren. Das Kontorhausviertel besteht aus teilweise blockfüllenden Gebäuden mit Klinkerfassaden. Dominiert wird es von dem von Fritz Höger zwischen 1922 und 1924 geschaffenen Chilehaus.
Deutschland hat mit der Speicherstadt und dem Kontorhausviertel jetzt 40 Weltkulturerbestätten. Dazu zählen auch der Kölner Dom, der Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen und das Wattenmeer.
Der Naumburger Dom ist beim ersten Anlauf nicht in die Welterbeliste aufgenommen worden, bekommt aber eine zweite Chance. Die Naumburger können ihren Antrag überarbeiten und neu einreichen, beschloss die Unesco in Bonn.
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