"Und Hermann, der Cherusker, endlich!"
Mit viel Aufmerksamkeit wird der 2000. Jahrestag der sogenannten Varusschlacht im Herbst des Jahres 9 nach Chr. begangen. Die römischen Legionen des Varus wurden vernichtend geschlagen, der Grenzausdehnung des römischen Reiches ein Ende gesetzt. "Und Hermann, der Cherusker, endlich" - so dichtete rund 1800 Jahre später Heinrich von Kleist.
Auch von Hutten, von Lohenstein, Schlegel und Klopstock nahmen sich den siegreichen Feldherren aus dem Teutoburger Wald vor, machten ihn zum Helden, um die Anliegen ihrer Zeit zu gestalten: gegen die römische Kirche, gegen die Franzosen, gegen die deutsche Kleinstaaterei, für die Einheit einer deutschen Nation. So wurde gemalt, gedichtet, gesungen um das zu erfinden, was zwischen Rhein und Oder fehlte: ein nationaler Mythos, ein Held am Anfang aller deutschen Geschichte.
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