"Und fast vergaß ich meinen Traum"

Von Holmar Attila Mück · 29.01.2012
Die Romane von Langston Hughes, Pulitzer-Preisträger August Wilson, James Baldwin, Alice Walker, Nobelpreisträgerin Toni Morrisson zählen zum amerikanische Literaturkanon. Über den Einfluss der Harlem-Bewegung auf die heutige Autorengeneration.
Auf der Mall in Washington wurde für Martin Luther King ein Denkmal eingeweiht, späte Ehrung für einen Mann, der für seinen Traum von Amerika erschossen worden ist. Der Bürgerrechtler hat wie auch Malcom X, Mahalia Jackson, Paul Robeson, Josephine Baker oder Angela Davis die Harlem-Renaissance-Bewegung als eine Quelle seiner Zuversicht bezeichnet. Junge afro-amerikanische Schriftsteller schlossen sich in den 20er-Jahren in der Künstlerkolonie "Niggerati Manor" im Norden Manhattans zusammen, um selbstbewusst überfällige Bürgerrechte, Respekt vor ihren kulturellen Wurzeln, die gleichberechtigte Teilhabe am künstlerischen und intellektuellen Leben zu thematisieren und das stereotype Bild des "Negro-Amerikaners" zu korrigieren.

Als Vater der Harlem-Renaissance gilt Alain LeRoy Locke. Mit seiner 1925 herausgegebenen Anthologie "The New Negro" inspirierte und förderte er dieses Aufbegehren. Die künstlerische und soziale Bewegung hat Autoren hervorgebracht, deren Romane längst zum amerikanischen Literaturkanon zählen: Langston Hughes, Zora Neale Hurston, Pulitzerpreisträger August Wilson, James Baldwin, Alice Walker, Nobelpreisträgerin Toni Morrisson und der als "schwarzer Tom Wolfe" gefeierte Stephen L. Carter, dessen Roman "Schachmatt" 2002 die Literaturwelt begeisterte. Die Harlem-Renaissance-Bewegung reflektierte die soziale und intellektuelle Umwandlung in der afro-amerikanischen Gesellschaft, propagierte eine "neue schwarze Identität".

Welches Echo hat ihr Ruf in der heutigen Generation? Antworten von Autoren wie Sapphire, Colson Whitehead, Rita Dove sowie von Übersetzern und Amerikanisten.

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