Umstrittener Youtuber

Pewdiepie knackt 100-Millionen-Follower-Marke

08:14 Minuten
Youtuber Felix "PewDiePie" Kjellber trägt blaue und gelbe Blumen im blonden Haar.
Der Youtuber Felix PewDiePie Kjellber © imago/Kamerapress
Miro Dittrich im Gespräch mit Timo Grampes · 27.08.2019
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Ein Mann aus Schweden hat weltweit die meisten Follower auf Youtube – inzwischen mehr als 100 Millionen. Pewdiepie biete Jugendlichen durch Tabubrüche einen Einstieg in die rechtsextreme Szene, sagt Miro Dittrich von der Amadeu-Antonio-Stiftung.
Pewdiepie kommt aus der Gamerszene. Sein Weg zum Erfolg ist ein Weg der gezielten Provokation. Diese Provokationen waren in der Vergangenheit immer wieder anschlussfähig in die rechtsextreme Szene.
Seine Kampagne #SubschribeToPewdiepie wurde auf dem Video des rechtsextremen Attentäters von Christchurch empfohlen. 51 Menschen hatte dieser am 15. März 2019 in der neuseeländischen Stadt bei seinem Anschlag auf zwei Moscheen getötet. Dennoch sagt Miro Dittrich von der Amadeu-Antonio-Stiftung, die Einordnung dieses Youtubers sei "sehr schwierig". Pewdiepie wiederhole in seinen Videos "rechtsextreme Erzählungen" und arbeite mit "rechtsextremen Leuten" zusammen.
"Ich würde nicht sagen, dass Pewdiepie ein Rechtsextremer ist, aber er bietet ganz klar einen Einstieg – vor allem durch den Youtube-Algorithmus – verstärkt in diese rechtsextreme Szene", sagt Dittrich.

Mehrfach hat er rechtsextreme Youtuber empfohlen

Er habe sich aber ein "Publikum erschaffen", dass grenzverletzende Witze goutiere. Gerade Jugendliche ließen sich durch solche Witze – "edgy jokes" – begeistern, weil Grenzverletzungen bei Teenagern ohnehin ein großes Thema seien.
So habe Pewdiepie Menschen für ein Internetvideo dazu animiert, ein Banner mit der Aufschrift "Death to all Jews" (dt. "Tod allen Juden") auszurollen – "als Witz, um zu gucken, wie weit man auf der Plattform gehen kann", erläutert Dittrich.
Solche Ausfälle hätten sich bei Pewdiepie gehäuft. Mehrfach habe er auch rechtsextreme Youtuber empfohlen. Er rede sich anschließend "simpel" heraus – meistens mit einem "OOPSIE", ohne aber daraus zu lernen, so Dittrich.
(huc)
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