"Tosca" von Giacomo Puccini

Von der Kraft der Liebe inspiriert

Scarpia streicht der sichtlich verzweifelten Tosca über ihre Wange.
Scarpia (Michael Volle) ist wie magisch von Tosca (Anna Netrebko) angezogen und schmiedet böse Pläne. © Met Opera / Ken Howard
Moderation: Elisabeth Hahn · 18.04.2020
Liebe, Tod und Leidenschaft - das ist der Stoff, aus dem so große Opern wie "Tosca" entstehen. Puccinis Oper ist ein Meilenstein des Musiktheaters. Anna Netrebko singt die Floria Tosca in einer Aufnahme von 2018.
1899 vollendete Giacomo Puccini "Tosca". Nach "Le Villi", "Edgar" "Manon Lescaut" und "La Bohème" war es seine fünfte Oper, geschrieben im veristischen Stil. Die Uraufführung in Rom 1900 stand unter keinem guten Stern. Politische Unruhen überschatteten den Abend, denn man drohte im Theater mit einem Bombenattentat auf den italienischen König.
Das Publikum war also nicht in Premierenstimmung. Der erhoffte Erfolg jedoch ließ nicht lange auf sich warten. Rom, London, Buenos Aires – die dramatische Geschichte fand schnell viele Fans. Bis heute wird die Geschichte über Liebe, Leidenschaft und Tod in jeder neuen Spielzeit in den großen Theatern dieser Welt immer wieder gern inszeniert und auf die Bühne gebracht.

Die Kraft der Liebe

"Tosca" spielt in Rom, im Juni 1800. Der revolutionär gesinnte Maler Cavaradossi sympathisiert mit den Republikanern. Als er einem Verfolgten zur Flucht verhelfen will, argwöhnt seine Geliebte, die berühmte Sängerin Floria Tosca, eine andere Frau hinter seinem doch sehr seltsamen Verhalten. Die Flucht misslingt.
Der skrupellose Polizeichef Scarpia weiß die Eifersucht Toscas für seine Interessen auszunutzen, denn er will beide Verräter überführen. Auf der Engelsburg findet das Drama ein blutiges Ende.
Eine Frau steht an der Kante eines hoch gelegenen Gefängnishofes während Männer auf sie zueilen.
Der tragische Schluss der Oper: Tosca (Anna Netrebko) springt von der hohen Mauer in den Tod.© Met Opera / Ken Howard
Tosca muss verzweifelt erkennen, dass Scarpia sie hintergangen hat. Nach dem Verlust ihres Geliebten springt sie von der Burg hinab in den Tod.

Packende Frauengestalt in Dreiecksgeschichte

Die Operndiva Floria Tosca, die einzig in ihren künstlerischen Idealen lebt und dann an der Wirklichkeit so grausam scheitern muss, ist eine der faszinierendsten Frauengestalten aus der Opernwerkstatt Puccinis. Anna Netrebko hat die Tosca schon oft gesungen, Rollendebüt an der MET gab die russische Diva jedoch erst vor knapp zwei Jahren.
Die MET in New York ist aufgrund der Corona Pandemie noch immer geschlossen. Und doch ist das Opernhaus auch in diesen schwierigen Zeiten für das Publikum in aller Welt da. Statt der Live-Übertragung hören sie die Aufzeichnung aus dem Jahr 2018.

Besuch bei Puccini in Lucca

Zwischendrin bietet Ihnen Franz Lerchenmüller einen Blick Richtung Lucca, wo Puccini geboren wurde und auch regelmäßig wohnte. Es war aber nicht sein einziges Haus.
Eine Bronzestatue des Komponisten, der locker sitzend dargestellt ist.
Puccinis Denkmal vor seinem ehemaligen Wohnhaus in Lucca.© deutschlandradio / Cornelia de Reese
Ebenso hatte er eine Leidenschaft für schnelle Autos und Schiffe - ein moderner Mann, ein Influencer seiner Zeit, der auch Werbung für Füllfederhalter und Zahnpasta im Repertoire hatte:
Aufzeichnung vom 30. April 2018 in der Metropolitan Opera New York
Giacomo Puccini
"Tosca", Oper in drei Akten
Libretto: Luigi Illica und Giuseppe Giacosa

Floria Tosca - Anna Netrebko, Sopran
Mario Cavaradossi - Yusif Eyvazov, Tenor
Baron Scarpia - Michael Volle, Bariton
Sacristan - Patrick Carfizzi, Bariton

Chor und Orchester der Metropolitan Opera
Leitung: Bertrand de Billy

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