Live aus Heidelberg: Oper von Hans Gál

"Die heilige Ente - ein Spiel mit Göttern und Menschen"

Auf der Bühne haben sich Menschen um einen Tisch versammelt, auf dem die Ente als Gourmetgericht aufgetischt werden soll, aber der Telle ist leer.
Alle (Wilfried Staber, João Terleira; Götter: Han Kim, Lars Conrad, Björn Burkhard Beyer; James Homann, Opernchor) versammeln sich um die "Heilige Ente", und fragen sich, wo sie ist. © Theater und Orchester Heidelberg / Susanne Reichardt
Moderation: Stefan Lang · 07.03.2020
1923 feierte der österreichische Komponist Hans Gál mit diesem Werk einen Sensationserfolg. Bis 1933 wurde die Oper um das Glück von Kuli Yang regelmäßig gespielt. Dann folgte die Vertreibung Gáls und das Vergessen der Oper. In Heidelberg wird sie wiederentdeckt.
Kuli Yang ist auf dem Weg zum Hof des Mandarins. Er soll dort eine Ente abliefern. Doch für einen Moment wird er abgelenkt: Er wirft einen Blick auf die schöne Li, die Gattin des Mandarins. In diesem winzigen Augenblick verschwindet die Ente. Gestohlen? Damit droht ihm die Todesstrafe.

Götter helfen - Götter strafen

Doch die Götter schauen zu und greifen in diese fatale Situation ein. Sie vertauschen die Häupter von Kuli und Mandarin, und damit ihre Lebenssituationen. Kuli Yang wird gerettet und alles scheint sich für ihn zum Besten zu wenden, vor allem darf er die Liebe der schönen Li nun genießen. Nebenbei hebt er auch noch einige lästige, restriktive Gesetzt auf.
Doch dann geht er zu weit: Er will auch noch die Götter abschaffen. Denen wird das zu bunt. Sie heben den Tausch kurzerhand wieder auf. Dennoch wird nichts mehr so, wie es vorher war. Und wo ist eigentlich die Ente abgeblieben?

Endlich wieder auf der Bühne

Mit der »Heiligen Ente«, am 29. April 1923 am Städtischen Theater Düsseldorf uraufgeführt, konnte der Österreicher Hans Gál einen Sensationserfolg feiern. Doch nach Gáls Vertreibung 1933 durch die Nationalsozialisten geriet die Oper in Vergessenheit.
Tochter und Vater sitzen gemeinsam an einem Flügel uns spielen.
Eva und Hans Gál beim gemeinsamen Klavierspiel, Edinburgh 1966.© Theater und Orchester Heidelberg / privat
Nach einer Fassung für Kinder in Köln 2007 und einer Berliner Produktion für Klavier und Ensemble 2012 wird "Die heilige Ente" nun am Theater und Orchester Heidelberg zum ersten Mal seit 1933 wieder als großes Bühnenwerk in Erscheinung treten. Die musikalische Leitung dieser Opernausgrabung liegt in den Händen des stellvertretenden Generalmusikdirektors Dietger Holm.
In der Pause lud sich Stefan Lang verschiedene Gäste ein, um über die Oper, die Inszenierung und Hans Gál zu sprechen, unter anderem mit dessen Tochter Eva.
Musik vor der Liveübertragung 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr
Hans Gál
Concertino für Violine und Streichorchester op. 52

Erez Ofer, Violine
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Frank Beermann

Aufnahme vom Februar 2016
Live aus der Oper Heidelberg - Premiere ab 19.30 Uhr
Hans Gál
"Die heilige Ente - ein Spiel mit Göttern und Menschen"
Oper in einem Vorspiel und drei Akten
Libretto: Karl Michael von Levetzow und Leo Feld

Mandarin - Ipča Ramanović
Li - Carly Owen
Kuli Yang - Winfrid Mikus
Tänzerin - Hye-Sung Na
Gaukler - James Homann
Bonze - Wilfried Staber
Haushofmeister - Joao Terleira

Chor und Extrachor des Theaters und Orchesters Heidelberg
Philharmonisches Orchester Heidelberg
Leitung: Dietger Holm

Mehr zum Thema