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Presseunfreiheit und verstummende Pfeifen

14:17 Minuten
08.08.2015
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Seit der vergangenen Woche dominiert ein Wort die deutsche Presselandschaft und soziale Netzwerke: Landesverrat.
Seit der vergangenen Woche dominiert ein Wort die deutsche Presselandschaft und soziale Netzwerke: Landesverrat. Über die Ermittlungen des Generalbundesanwalts gegen die Journalisten des Blogs netzpolitik.org berichteten wir bereits in der letzten Sendung.
Mittlerweile hat sich der Tisch etwas gedreht und schon ein Kopf ist gerollt: Bundesjustizminister Heiko Maas hat den Generalbundesanwalt Harald Range vom Amt suspendiert, das Ermittlungsverfahren gegen Markus Beckedahl und André Meister ruht (was sie selbst jedoch anzweifeln) und das Blog erfuhr eine Riesenwelle der Solidarität; mehr als 50.000 Euro Spendengelder sammelten sich allein in den ersten Tagen.
Doch noch ist das letzte Wort in der Affäre #Landesverrat nicht gesprochen - und unabhängig davon, wie das weitere Verfahren gegen Beckedahl und Meister aussieht, ist eins deutlich geworden: Die Gefahr, in Deutschland für kritische Berichterstattung und investigativen Journalismus kriminalisiert zu werden, die ist real.
Nachdem uns Bettina Conradi und Christian Grasse einen Überblick über die jüngsten Reaktionen auf den #Landesverrat geben, sprechen wir mit Christian Mihr, Geschäftsführer der Reporter ohne Grenzen, über die Folgen für den kritischen Journalismus und für die Kultur des Whistleblowing. Wie beeinflussen die jüngsten Ereignisse die Außenwahrnehmung Deutschlands, wenn es um die Pressefreiheit geht? Und welche Konsequenzen können für Investigativjournalisten und Whistleblower weltweit gezogen werden?
Foto von Steven Depolo, CC BY 2.0