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(Panama-) Leaks und Journalismus: ein alter Hut

15:30 Minuten
09.04.2016
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Ein Leak, eine Unmenge von brisanten Daten und ein weltweites Politikum: Die Anfang der Woche veröffentlichten sogenannten Panama-Papers sind ein willkommenes Fressen für Journalisten und Medienkritiker zugleich.
Ein Leak, eine Unmenge von brisanten Daten und ein weltweites Politikum: Die Anfang der Woche veröffentlichten sogenannten Panama-Papers sind ein willkommenes Fressen für Journalisten und Medienkritiker zugleich. Denn abgesehen von den kaum fassbaren Inhalten - 2,6 Terrabyte Daten und 11,5 Millionen Dokumente berichten von 214.000 Briefkastenfirmen - steckt hinter dem medialen Coup eine gewaltige internationale Zusammenarbeit: 400 Journalisten von 100 Medien aus 78 Ländern berichteten zeitgleich über die Enthüllungen zu Offshore-Geldgeschäften in Panama, auf den Bahamas und den Seychellen.
Dabei stellen sich viele Fragen: Wie analysiert man die Daten überhaupt? Was lässt sich herauslesen? Und auch: Wie gründlich und glaubwürdig ist die Herangehensweise der berichtenden Medien? Der journalistische Umgang mit den gesammelten Informationen muss sich derzeit viel Kritik gefallen lassen.
Matthias Finger fasst für uns die Inhalte des bisher umfangreichsten Datenleaks zusammen und erläutert, wie der Vorwurf der Manipulation entstand.
Anschließend sprechen wir mit der Politologin und Journalistin Annegret Falter. Sie ist Vorsitzende des Whistleblower Netzwerk e.V. und diskutiert mit uns die Frage, ob der Journalismus ethische Standards zum Umgang mit geleakten Inhalten braucht.
Foto: "Chapéu panamá" von Eli Kazuyuki Hayasaka, CC BY-SA 2.0