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Es ist «die Faszination des Unmittelbaren», schreibt der Tagesspiegel: Ein Knopfdruck genügt, und man ist auf Sendung.
Es ist «die Faszination des Unmittelbaren», schreibt der Tagesspiegel: Ein Knopfdruck genügt, und man ist auf Sendung. Live-Videostreaming-Apps sind das neue Ding in den sozialen Medien. Sie bieten noch mehr Möglichkeiten zur ständigen Selbstdarstellung und unmittelbare Einblicke in die Lebenswelten anderer.
Das Echtzeit-Web finde in Meerkat und Co. seinen "in bewegtes Live-Bild gegossenen Höhepunkt", schreibt das Tech-Magazin T3N. Ein Klick, und schon erreicht jeder jeden, klickt sich in den Lebens-Stream des anderen ein, so einfach wie nie zuvor. Für "The Verge" ist es nur folgerichtig, als Höhepunkt von "Twitters Besessenheit mit dem Moment".
Meerkat ist nicht das einzige Live-Tool seiner Art, aber hat mit 120.000 Nutzer binnen zwei Wochen nach dem Start einen großen Hype ausgelöst. Twitter hat inzwischen reagiert und seine eigene App auf den Markt geworfen, oder eher gesagt, die Firma dazu gekauft: Periscope.
Was macht diese neuen technischen Möglichkeiten mit uns? Warum ist «Live-Sein» wichtig? Woher rührt die Begeisterung über Apps, mit denen man ungefiltert sein Leben preisgibt, in Zeiten zugeklebter Laptop-Kameras und Mikrofone?
Unsere Redakteurin Christine Watty testet die Wirkung der App an sich selbst aus. Mit dem Kultursoziologen Dirk Baecker sprechen wir über die gesellschaftliche Seite der neuen Live-Video-Apps: Wie verändern sie unsere Wahrnehmung und unser Gefühl für Zeit, Raum, Allein- und Zusammensein? Was ist die Faszination?
Bild: Meerkat - Martin Terber - Flickr - CC-BY