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Hacken auf schmalem Grat

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»In den letzten Monaten ist eine recht lichtscheue Industrie verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, deren Hauptakteure mit dem auf der Welle der Terrorhysterie schwimmenden Geld ein einträgliches Geschäft wittern und den technologisch überforderten Polizeien und Geheimdiensten der Welt versprechen, Licht ins Dunkel der Festplatten und Internetforen von ,Verdächtigen' aller Coleur zu bringen.« - Schöner als die Autoren dieses Artikels in der Datenschleuder  kann man es nicht formulieren: Die Hacker sind ins Rampenlicht geraten.  Und wurden von der misstrauisch beäugten Spezies, die unerlaubt auf fremde Rechner zugreift, zu gefragten Sicherheitsexperten, die eben das können.
»In den letzten Monaten ist eine recht lichtscheue Industrie verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, deren Hauptakteure mit dem auf der Welle der Terrorhysterie schwimmenden Geld ein einträgliches Geschäft wittern und den technologisch überforderten Polizeien und Geheimdiensten der Welt versprechen, Licht ins Dunkel der Festplatten und Internetforen von ,Verdächtigen' aller Coleur zu bringen.«
- Schöner als die Autoren dieses Artikels in der Datenschleuder kann man es nicht formulieren: Die Hacker sind ins Rampenlicht geraten. Und wurden von der misstrauisch beäugten Spezies, die unerlaubt auf fremde Rechner zugreift, zu gefragten Sicherheitsexperten, die eben das können. Und noch viel mehr.
Aber für welche Ziele und Zwecke sollten Hacker ihre Talente einsetzen?, fragt Dirk Engling aka erdgeist, Sprecher vom Chaos Computer Club.
Während Verschlüsseln, Zerlegen, Enttarnen und Beraten als gesellschaftlich erwünschte Kompetenzen gelten, ist das Zuarbeiten für Ausspäh-Aktionen von (autoritären?) Regierungen verpönt. Andy Müller-Maguhn vom CCC betreibt das Portal buggedplanet.info, in dem Unternehmen gelistet sind, die mit Geheimdiensten zusammen arbeiten. Die Verlockung, für viel Geld seine Dienste als Auftragshacker dem Meistbietenden zu vermieten, ist jedenfalls gegeben. In wie weit kann, in wie weit muss der Hacker die Verantwortung übernehmen für die Folgen seines Forscherdrangs?
Wir sprechen mit Dirk Engling über Hackerethos, international unterschiedliche Hackerkulturen und den schmalen Grat zwischen der hellen und dunklen Seite der Macht.
Simon, der in Wirklichkeit gar nicht so heißt, ist ein Hacker, der für eine Firma arbeitete, die Überwachungstechnologie herstellt. Als er realisierte, wer sein Auftraggeber wirklich ist, ein Partner nämlich, der gegen die eigenen Grundsätze verstößt, steigt er aus. Aus Angst vor juristischen Konsequenzen will er anonym bleiben - unser Kollege Marcus Richter hat ihn getroffen.

Foto: cc by-nc-nd 2.0 flickr/origami_potato