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Die Zeitung als Staatsorgan

08:58 Minuten
16.05.2009
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Die Zeitungen sind in der Krise. Seit längerer Zeit brechen dem deutschen Zeitungsmarkt die Anzeigen weg und ein Qualitätsjournalismus wird immer schwieriger aufrecht zu erhalten.
Die Zeitungen sind in der Krise. Seit längerer Zeit brechen dem deutschen Zeitungsmarkt die Anzeigen weg und ein Qualitätsjournalismus wird immer schwieriger aufrecht zu erhalten. Vom amerikanischen Markt sind viele Zeitungen bereits verschwunden. Die Krise beim San Francisco Chronicle, dem Boston Globe und anderen sind beispielhaft.
Der Staatsrechtlehrer und ehemalige Bundesverfassungsrichter Dieter Grimm erklärte jetzt in einem Interview mit der FAZ, dass zur Sicherung des Journalismus staatliche Modelle denkbar wären.
"Die Pressefreiheit verlangt von Niemandem, dass er sein Grundrecht unwirtschaftlich nutzt. Aber es wird dann interessant, wenn die Funktion, die die Presse hat, etwa für die Persönlichkeitsentfaltung oder die Meinungsbildung des Publikums nicht mehr erfüllt werden würde. Dann könnte man überlegen, ob man in die Nähe des Rundfunkmodells gehen müsste. Der Staat hätte eine Gewährleistungspflicht dafür, dass die Presse ihre Funktion erfüllt."
Wie können Zeitungen gerettet werden? Die TAZ wird nach einem genossenschaftlichen Modell betrieben, auch Stiftungsmodelle werden diskutiert und, wie der oben zitierte Vorschlag eine Art "öffentlich-rechtliche" Zeitung. Medienforscher Otfried Jarren äußerte sich auf dem Portal carta.info kritisch. Seiner Meinung nach hat die Branche selbst ihre Akzeptanz verspielt. Der Jounalismus selbst steht in der Pflicht, seine gesellschaftliche Legitimation neu zu definieren.
Im Topic sprechen wir mit Otfried Jarren.