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Der blinde Fleck

10.11.2012
Auslandkorrespondenten tragen eine große Verantwortung. Denn letztlich sind sie es, die über die hiesigen Medien einen Einblick in verschiedene Regionen der Welt transportieren, den wir für bare Münze nehmen.
Auslandkorrespondenten tragen eine große Verantwortung. Denn letztlich sind sie es, die über die hiesigen Medien einen Einblick in verschiedene Regionen der Welt transportieren, den wir für bare Münze nehmen. Auslandsjournalismus prägt unser Weltbild.
Aber die Welt ist groß. Nach welchen Kriterien wird berichtet? Wohin richten die Medien ihren Fokus, wenn Hurrikan Sandy fertig gewütet hat: Auf eine vernichtete Ernte auf Haiti - oder die beeindruckenden Bilder der abgesoffenen Megametropole New York? Wie viel Nähe/wie viel Distanz darf/muss ein Journalist zu dem Objekt der Berichterstattung haben? Die Journalistin Charlotte Wiedemann kritisiert in ihrem Buch »Vom Versuch, nicht weiß zu schreiben« , dass Redaktionen oft feste Vorstellungen haben von dem, was ein Korrespondent berichten soll. Und letztlich sind auch Journalisten nur Menschen, deren Erkenntnisfähigkeit ihre Grenzen hat. Aber wie viel Knick in der Optik ist vertretbar?
Die Medienmeute als Wanderzirkus
Über das Konzept Objektivität und dem Wahnsinn dahinter sprechen wir mit Karim El-Gawhary, der seit Jahren das Nahostbüro des ORF in Kairo leitet. Er sagt, als Mensch stoße man an seine journalistischen Grenzen - und die vergleicht die Medienmeute mit einem Wanderzirkus, der weiter zieht.
Das Interview in voller Länge gibt es hier:

  • Gespräch mit Karim El-Gawhary - Langfassung ( DOWNLOAD MP3 ):<object width="430" height="20" classid="clsid:d27cdb6e-ae6d-11cf-96b8-444553540000" codebase="http://download.macromedia.com/pub/shockwave/cabs/flash/swflash.cab#version=6,0,40,0"><param name="FlashVars" value="mp3=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/breitband/2012/11/Interview_Karim_El_Gawhary_full_web.mp3&configxml="></param><param name="src" value=""></param><param name="flashvars" value="mp3=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/breitband/2012/11/Interview_Karim_El_Gawhary_full_web.mp3&configxml="></param><embed width="430" height="20" type="application/x-shockwave-flash" src="" FlashVars="mp3=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/breitband/2012/11/Interview_Karim_El_Gawhary_full_web.mp3&configxml=" flashvars="mp3=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/breitband/2012/11/Interview_Karim_El_Gawhary_full_web.mp3&configxml="></embed></object>



Globales Korrektiv
Ein Versuch, der traditionellen Auslandsberichterstattung ein Korrektiv zur Seite zu stellen, ist die Initiative Global Voices. Das internationale Bloggernetzwerk übersetzt Bürgermedien und Blogs aus der ganzen Welt - und macht so Stimmen hörbar, die sonst im allgemeinen Medienrauschen untergehen würden.
Wir sprechen mit Ethan Zuckerman, einem der Köpfe hinter Global Voices, über Themen, die unter dem Medienradar durchrutschen. Und ob das Internet daran etwas ändern kann.
Das ganze Gespräch zum Nachhören:

  • Gespräch mit Ethan Zuckerman- Langfassung (Englisch)( DOWNLOAD MP3 ):<object width="430" height="20" classid="clsid:d27cdb6e-ae6d-11cf-96b8-444553540000" codebase="http://download.macromedia.com/pub/shockwave/cabs/flash/swflash.cab#version=6,0,40,0"><param name="FlashVars" value="mp3=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/breitband/2012/11/Interview_Ethan_Zuckerman_full_web.mp3&configxml="></param><param name="src" value=""></param><param name="flashvars" value="mp3=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/breitband/2012/11/Interview_Ethan_Zuckerman_full_web.mp3&configxml="></param><embed width="430" height="20" type="application/x-shockwave-flash" src="" FlashVars="mp3=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/breitband/2012/11/Interview_Ethan_Zuckerman_full_web.mp3&configxml=" flashvars="mp3=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/breitband/2012/11/Interview_Ethan_Zuckerman_full_web.mp3&configxml="></embed></object>



Foto: Screenshot Facebook-Post von Karim El Gawhary/Bearbeitung Moritz Metz