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Datenproletarier aller Länder, vereinigt Euch!

08:20 Minuten
18.10.2014
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Egal, ob Apple ein neues iPad präsentiert oder Google einen neuen Dienst: Wenige Minuten nach der Veröffentlichung eines neuen Digitalprodukts beginnt weltweit das große Kaufen und Downloaden.
Egal, ob Apple ein neues iPad präsentiert oder Google einen neuen Dienst: Wenige Minuten nach der Veröffentlichung eines neuen Digitalprodukts beginnt weltweit das große Kaufen und Downloaden. Konsumkritiker bemängeln dies, dennoch gilt der technische Fortschritt seit jeher als Motor der Demokratisierung in der Gesellschaft, verspricht er doch Zugang zu Bildung und Kommunikation.
Doch genau diese Mittel der technischen Innovation und Digitalisierung zwängen ihre Benutzer ein und ähneln den historischen "Produktionsmitteln des Proletariats", wie sie 1848 im Kommunistischen Manifest beschrieben wurden, konstatiert der Schriftsteller und Kommunikationswissenschaftler Günter Hack in seinem Beitrag in der Wochenzeitschrift ZEIT. Er macht in den Ausübenden der informationsverarbeitenden Berufe ein neues, entmündigtes "Datenproletariat" aus - denn den Anwälten, Architekten und Journalisten von heute verfügen seiner Meinung nach ebenso wenig über ihre (digitalen) Produktionsmittel wie die Arbeiter von damals. Und er ruft sie dazu auf, mithilfe des Internets und seinen unzähligen Möglichkeiten ebendiese Mittel zu demokratisieren und sich somit mehr Freiraum zu erarbeiten.
Wir sprechen mit Günter Hack über die modernen Abhängigkeiten des Datenproletariats und welche Auswege er daraus sieht.
Foto: "Catputer" von Sarah, CC BY 2.0