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Crypto Krieg in der nächsten Runde

14:48 Minuten
23.01.2016
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Es klingt martialisch, wenn von einem Krieg um Kryptographie gesprochen wird. Doch es ist eben ein langanhaltender Konflikt zwischen Bürgerrechtlern, Regierungen und Geheimdiensten.
Es klingt martialisch, wenn von einem Krieg um Kryptographie gesprochen wird. Doch es ist eben ein langanhaltender Konflikt zwischen Bürgerrechtlern, Regierungen und Geheimdiensten. Und wenn dann noch solche Fakten dazu kommen, dass bis 1992 der Export von Kryptographie-Software in den USA verboten war und als Munition gesehen wurde (wie das T-Shirt oben zeigt).
Und jetzt geht der Streit in die nächste Runde. Erneut liegt auf vielen Tischen von Regierungen der Vorschlag Hintertüren in Verschlüsselungs-SoftwareVorschlag Hintertüren in Verschlüsselungs-Software einzubauen. Die USA und Großbritannien möchten damit Verbrechen und Terrorismus bekämpfen, natürlich. Und natürlich sind Internetaktivisten davon erneut wenig begeistert. Seit Jahrzehnten haben sie bereits für Verschlüsselung und Datenschutz gekämpft, jetzt werden all ihre hart erarbeiteten - und programmierten - Sicherheitsmechanismen erneut beschossen.
Auch Unternehmen wie Apple fürchten die Hintertüren, sie könnten - wären sie erstmal da - eben auch von Kriminellen genutzt werden. Das Verbrauchervertrauen wäre dahin.
Als das letzte Mal die Crypto Wars wüteteten, mussten die Geheimdienste am Ende eine Niederlage einstecken. 1999 bekannte sich Deutschland zu starker, allgemein-verfügbarer Verschlüsselung. Diese Gesetzte gelten bis heute. Doch die Welt hat sich verändert und die Geheimdienste mit ihr.
Was hat sich seit den letzten Cryptowars verändert und wie die Ausrüstung der beiden Fronten? Philip Banse gibt einen Überblick über die Geschichte der Crypto Wars und die neuen Diskussion. Und wir sprechen mit dem Hacker, Netzaktivisten und Autor Frank Rieger.
Das komplette Interview mit Frank Rieger zum Nachhören:

Bild: Munitions T-Shirt von Adam Back bei Wikipedia CC 0CC 0