Tipps der Literaturredaktion

Buchempfehlungen Mai 2015

Die US-amerikanische Schriftstellerin Siri Hustvedt posiert am 15. November 2011 in Barcelona.
Siri Hustvedts Roman "Die gleißende Welt" gehört zu unseren Empfehlungen. © picture alliance / dpa / Alejandro Garcia
Von Elke Schlingsog und Thorsten Jantschek · 05.05.2015
Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Bestenauswahl von Neuerscheinungen wird von unserer Literaturredaktion zusammengestellt.
Charles King: Mitternacht im Pera Palace. Die Geburt des modernen Istanbul
Übersetzt von Karl Heinz Siber. Propyläen/Berlin 2015, 544 Seiten, 28,– EUR
Als in der Nacht des 31. Dezember 1925 die Uhren in der Türkei auf den europäischen Modus umgestellt wurden, war das mehr als eine Party im glamourösen Hotel "Pera Palace": Es war die Geburtsstunde des modernen Istanbul, wie diese Kulturgeschichte der Türkei eindrucksvoll belegt.
Ayelet Gundar-Goshen: Löwen wecken
Übersetzt von Ruth Achlama. Kein & Aber/Zürich 2015, 432 Seiten, 22,90 EUR
Ein Arzt, ein Unfall und eine große Lüge. Denn warum die Karriere gefährden wegen eines Illegalen? Als dann aber die Frau des Opfers vor der Haustür steht, gerät alles ins Wanken. Eine großartige Geschichte um Gewalt, Erpressung und Angst.
Laurie Penny: Unsagbare Dinge – Sex, Lügen und Revolution
Übersetzt von Anne Emmert. Edition Nautilus/Hamburg 2015, 288 Seiten, 16,90 EUR
An dieser Autorin führt momentan kein Weg vorbei. Fulminant und wortgewaltig streitet sie für die Rechte der Nicht-Angepassten, der Nicht-Weißen und Nicht- Funktionstüchtigen. Klug, informiert und bestens recherchiert ist dies ein Buch für alle, die mehr wollen.
Siri Hustvedt: Die gleißende Welt
Übersetzt von Uli Aumüller. Rowohlt/Berlin 2015. 496 Seiten, 22,95 EUR
Harriett Burden versteckt sich und ihr Talent als Installationskünstlerin hinter drei Männern, die vorgeben, die wahren Künstler zu sein. Doch der Deal gerät ins Wanken, als einer dieser Männer nicht länger mitmachen will. Und schon ist man mittendrin in den Machenschaften des Kunstbetriebs, angetrieben von Gier, Ruhm und Geld. Erzählt in suggestiven Bildern, so packend wie ein Psychothriller.
Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert
C.H. Beck/München 2015. 400 Seiten, 24,95 EUR
Nach seiner selbst geschaffen, wirkungsmächtigen Legende hat Bismarck planvoll den Weg zur Gründung des Deutschen Reiches beschritten. Christoph Nonn nimmt diesen Heldenmythos nach allen Regeln der Kunst auseinander und entwirft ein faszinierendes Bild der Realpolitik des 19. Jahrhunderts.
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