Terror

Minidrohnen als Angriffswaffe

07:59 Minuten
Ein unbemannter Flugkörper, eine so genannte Drohne, fliegt über einige Bäume hinweg.
Drohnen sind in der Lage, ein Ziel mit größter Genauigkeit anzusteuern. © picture alliance / Newscom / Rafael Ben-Ari
Dieter Moormann im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 08.11.2021
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Iraks Premier Al-Kadhemi hat einen Attentatsversuch überlebt, bei dem eine mit Sprengstoff beladene Drohe zum Einsatz kam. Solche Bedrohungen könnten künftig zunehmen, befürchtet Experte Dieter Moormann.
Am Wochenende ist eine mit Sprengstoff beladene Drohne auf den Amtssitz des irakischen Premierminister Mustafa Al-Kadhemi gelenkt worden. Sie explodierte auf dem Gelände, Al-Kadhemi hat das Attentat jedoch unbeschadet überstanden. Nach dem Vorfall steht einmal mehr die Frage im Raum, wie groß die Gefahr ist, dass Drohnen missbraucht werden können.

Selbst Mini-Drohnen sind hochpräzise

Es gibt tatsächlich eine Bedrohung durch unbemannte Flugkörper, sagt Dieter Moormann, Leiter des Instituts für Flugsystemdynamik an der Technischen Hochschule Aachen. "Und wir befürchten, dass das auch mehr werden wird, weil es sehr einfach ist, das zu bewerkstelligen."
Grundsätzlich sei zu unterscheiden zwischen hochmodernen Drohnen, die als Mittel der Kriegsführung eingesetzt würden und den wenige Gramm schweren Kamera-Drohnen, so Moormann. Aber: "Diese Technologie, ein Ziel sehr präzise anfliegen zu können, ist in diesen kleinen, miniaturisierten Drohnen bereits vorhanden."

Für einen Anschlag braucht es aber mehr

Die technologischen Möglichkeiten für einen Anschlag gebe es. Man müsse aber schon "noch mehr machen", damit eine echte Gefahr von einer Drohne ausgehe, so Moormann.
In der Forschung werde zwar an Flugkörpern mit großer Reichweite und hoher Nutzlast gearbeitet, etwa zur Unterstützung von Rettungskräften. "Das sind aber nicht die, die man typischerweise im Consumer-Bereich kauft."
(ckü)
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