Taylor Swift: "Midnights"

Mystischer Pop nach Mitternacht

09:15 Minuten
Taylor Swift bei den 2022 MTV VMAs Backstage in silber glänzendem Kleid vor schwarzem Hintergrund.
Taylor Swift bei den 2022 MTV VMAs Backstage. © Getty Images for MTV / Paramount G / Catherine Powell
Elissa Hiersemann im Gespräch mit Martin Böttcher · 21.10.2022
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Taylor Swift hat ihr neues Album "Midnights" veröffentlicht. Zeitweise brach dabei die Streamingplattform Spotify zusammen. Die "Geschichten aus schlaflosen Nächten" drehen sich unter anderem um Selbsthass. Kritikerin Elissa Hiersemann hat es gehört.
Es ist raus: Taylor Swift hat ihr neues Album veröffentlicht, mit Tam-Tam und großem Aufschlag. Die ganze Woche gab es kleine oder größere Aktionen, etwa auf ihren Social Media-Kanälen, bei Spotify oder Apple Music. Und auch in New York konnte man am Times Square auf einer riesigen Werbetafel schon einen Songtext lesen.
Die Songs enthalten laut der Ankündigung „die Geschichten von 13 über mein Leben verstreutem schlaflosen Nächten“.
Es sei eine „Sammlung von Musik, die mitten in der Nacht geschrieben wurde, eine Reise durch Ängste und süße Träume. Die Fußböden, auf denen wir hin und her gehen, und die Dämonen, denen wir begegnen.“

Beschäftigung mit Ängsten

Fünf zentrale Themen hat sich Swift vorgenommen, erläutert Kritikerin Elissa Hiersemann: Selbsthass – Rachefantasien – was wäre, wenn – sich verlieben – und zusammenbrechen.
Dabei gehe es viel um Angst, sagt die Kritikerin: Die Angst nicht zu gefallen; die Angst, die eigenen Fehler könnten zu groß sein; und die Angst, dass man nicht davon wegkommt, sich selber immer nur als das Problem zu sehen.
Stilistisch habe sich Taylor Swift durchaus weiterentwickelt, meint Kritikerin Hiersemann. Die Folk-Rock-Phase ihrer letzten beiden Alben habe sie hinter sich gelassen.

Gedimmte Variante des Klassikers "1989"

Das neue Werk erinnere vielmehr an das 2014 erschienene, ikonische Album "1989", Swifts Geburtsjahr. "Midnights" klinge wie die runtergedimmte Variante des Klassikers, findet Elisa Hiersemann.
"Wabernd, mystisch, dräuend" sei der Swift-Sound auf dem Album, gewürzt mit einer Prise Abgründigkeit. Das sei allerdings eine andere Abgründigkeit als etwa bei Lana Del Ray, die bei einem Song als Gast mitsingt.

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Wenn das Album zwischendurch nach Billie Eilish klingt, sei das kein Zufall, glaubt die Kritikerin: Taylor Swift greife sich das heraus, was sie gut findet, und mache es auf ihre Weise nach.
Hiersemann sagt, sie würde sich allerdings mehr Taylor Swift wünschen und weniger Projektion oder Abstraktion.
(ros)

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