Taylor Swift fordert mehr Geld für Künstler

Wenn sich Cashcows für Newcomer einsetzen

Die US-Sängerin Taylor Swift präsentiert bei der Grammy-Verleihung am 16.2.2016 in Los Angeles ihre drei Preise.
Taylor Swift zeige mit ihrer Forderung eher Sinn für PR als Solidarität mit Newcomern, sagt Branchenexperte Christof Ellinghaus. © DPA / EPA / MIKE NELSON
Christof Ellinghaus im Gespräch mit Oliver Schwesig · 27.11.2018
Frisch unter Vertrag und schon Forderungen stellen? Das können nur erfolgreiche Künstlerinnen wie Taylor Swift. Die hat sich bei ihrem neuen Label Universal für Newcomer stark gemacht und damit auch ihr positives Image gepflegt.
Eine Milliarde Dollar, so viel ist der Anteil der Plattenfirma Universal am Streamingdienst Spotify wert. Warner und Sony haben ihre Anteile bereits verkauft. Sollte auch Universal verkaufen, dann soll das Geld an seine Künstler ausgeschüttet werden. Erwirkt hat das eine Musikerin, die gerade erst bei Universal unterschrieben hat: Taylor Swift.
Christof Ellinghaus vom deutschen Label City Slang, das im Vertrieb von Universal ist, sieht darin weder großen Einsatz noch Altruismus, sondern gutes Marketing: "Das ist eine ganz normale Forderung, die ist immer schon gestellt worden, und dass Taylor Swifts PR-Maschine das als großen Erfolg für sie rausposaunt, ist eigentlich eine kleine Fußnote."
Erfolgreiche müssen bei den Labels die Neuen mitfinanzieren
Trotzdem, so Ellinghaus, seien die Plattenfirmen auf erfolgreiche Künstler angewiesen, um Newcomer finanzieren zu können. Nur so könnten die Labels es sich leisten, neue Musiker aufzubauen.
Die Rolle der Steamingdienste wie Spotify sei in dem Zusammenhang eine andere. Dort liege der Fokus stärker darauf, das eigene Monopol aufzubauen und Nutzer bei dem Dienst zu halten.
Die Streaming-Playlisten ähnelten laut Ellinghaus eher einem "Audiowallpaper, das im Hintergrund vor sich hinplätschert". Musik, die "eckig ist, kantig, künstlerisch wertvoll", habe es somit auf dort schwerer.
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