Strom am Himmel

Das Ventil des Wetters: Gewitter

Blitze schlagen neben Windrädern ein
Gewitter über Windrädern in Oldenburg © picture alliance / dpa / Sven Koopmann / Photoka
Von Oliver Schwesig · 16.08.2015
Es ist bis heute eins der faszinierendsten Naturschauspiele überhaupt: das Gewitter. Blitz und Donner – ein für den Menschen eigentlich un(er)fassbares Ereignis. Etwas sehr Helles und etwas sehr Lautes sausen quasi unkontrolliert vom Himmel herab, meist in Verbindung mit Starkregen. Den einen, Kindern zumeist, flößt es Angst ein, andere bestaunen es.
Noch bevor der Mensch, vielleicht sogar noch bevor irgendein Organismus die Erde bevölkerte, war es schon da: das Gewitter. Und es begeistert und fesselt bis heute jeden, der es erlebt. Im Blitz sehen wir den stärksten Strom der Erde, der Donner ist eins der lautesten Geräusche, das wir kennen. Immer wieder anders, niemals gleich erscheint das Gewitter am Himmel, mal lange angekündigt, mal urplötzlich, mal nachts mal tagsüber.
Die für uns rätselhafte Faszination und Bedrohlichkeit des Gewitters hat Eingang in unsere Sprache gefunden. Jeder weiß, was gemeint ist, wenn jemand "vom Donner gerührt" oder "wie vom Blitz getroffen" ist. Das Gewitter steht als Metapher für das Bedrohliche, Unkontrollierbare in Romanen, Gedichten und Liedern. Und doch, wie wohltuend ist die Abkühlung durch das Gewitter an heißen Sommertagen! Bemerkenswert ist, wie der Mensch trotz der tatsächlichen Gefahr und Bedrohung, die in einem Gewitter stecken, immer wieder auch dieser "Naturverzauberung" gebannt erliegt.

Musikalisches Histörchen
Das Gerücht um einen verschwundenen Blues von Robert Johnson hält sich unerbittlich. Und auch die Legende, dass der Mann aus Hazlehurst in Mississippi, seine Seele am Kreuzweg an den Teufel verkauft hätte um so zu spielen, wie er es tut. Geboren unter dem Namen Dodds, hatte er elf Halbgeschwister und seine Großeltern sind noch als Sklaven auf die Welt gekommen. Die Gitarre kam erst später in sein musikalisches Leben, das begann mit der Mundharmonika. Doch die sechs Saiten hatten es ihm angetan. Bei Willie Brown, einem Sideman von Charley Patton, dem ungekrönten König des Delta Blues, lernte er seine ersten Griffe und Akkorde. 1929 heiratet Johnson Virginia Travis, doch bereits ein Jahr später starb die Ehefrau im Kindbett. In dieser Zeit war Johnson häufig zusammen mit Musikern wie Son House oder auch Charley Patton, war aber oft nur Ziel ihres Spotts. So soll Johnson, wie Son House sagte, ein schlechter Gitarrist, aber ein großartiger Mundharmonika-Spieler gewesen sein. 1931 findet und heiratet er in seinem Geburtstort Ehefrau Nr. 2, Caletta "Callie" Craft. Und in dieser Zeit vervollkommnet er auch sein Gitarrenspiel und begründet damit die Geschichte vom Teufel. 1934 findet man den Bluesvagabunden in Arkansas, wo dann zwei Jahre später, erste Aufnahmen für die American Record Company stattfinden. 29 Songs wurden dann in den Jahren 1936-37 auf Schellack gebannt – Johnsons Vermächtnis bis heute. Denn im Alter von 27 Jahren starb der Mann am 16. August 1938, angeblich vergiftet von einem eifersüchtigen Ehemann. Und so gesehen das erste Mitglied im Club 27. Begraben wurde er, so wollen es seine Legendenschreiber, auf dem Friedhof von Three Forks, Mississippi, wo er auch seinen letzten Auftritt hatte. Doch ob das wirklich stimmt?

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Radiorätsel
Diese Woche suchten wir nach dem "Alphabet". Denn unter diesem Namen hat sich der Internet-Riese Google jetzt überraschend neu erfunden. Wir kennen Google vor allem als Suchmaschine. Aber die Firma ist schon lange weit mehr als das. Zu ihr gehören zum Beispiel die Videoplattform YouTube, das weit verbreitete Android-Betriebssystem für Smartphones oder Google X, ein Forschungszentrum, das an selbstfahrenden Autos arbeitet. Diese ganze Google-Palette steht nun unter dem Dach des Mutterunternehmens "Alphabet".

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