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Was hinter Taylor Swifts Spotify-Boykott steckt

Die US-Sängerin Taylor Swift bei einem Konzert in Shanghai, Mai 2014
Ihre Musik streamen? Fans von Taylor Swift gucken in Zukunft ziemlich blöd aus der Wäsche. © AFP
07.11.2014
Sie ist eine der erfolgreichsten amerikanischen Künstlerinnen aller Zeiten, Millionen Kunden streamen ihre Musik auf Spotify. Jetzt hat Taylor Swift ihre gesamte Musik sperren lassen. Das trifft den Streamingdienst empfindlich. Warum hat sie das getan?
Taylor Swift - Superstar: Nach nur einer Woche wurde ihr neues Album "1989" mit Platin ausgezeichnet. Eine Sensation, denn seit 12 Jahren hat sich dort kein anderes Album in der ersten Woche so gut verkauft.
Das Time-Magazin zählt die 24-Jährige ist zu den "100 einflussreichsten Menschen der Welt". Ihr letztes Album war in 50 Ländern auf Platz 1 der Charts. Insgesamt hat sie mehr als 30 Millionen Platten verkauft und sie ist die einzige Frau in der US-Musikgeschichte, die drei Nummer Eins Alben in Folge hatte. "1989" steht natürlich an der Spitze der US-Charts.
Ein ungewöhnlicher Schritt
Doch nicht nur damit sorgt sie für Schlagzeilen, sondern auch mit einem äußerst ungewöhnlichen Schritt: Denn mit dem Erscheinen des Albums hat Taylor Swift ihr gesamtes Repertoire bei dem weltweit größten Musik-Streaming-Anbieter Spotify sperren lassen. Das trifft Spotify empfindlich, denn Millionen seiner Kunden hören Musik von Taylor Swift.
Das sei vor allem Taktik, meint der Musikredakteur Tarik Ahmia, getreu dem Motto: Ich stecke meine Claims ab. Denn es tobt ein gewaltiger Verteilungskampf in der Musikindustrie.
Streaming wird die Musikindustrie revolutionieren
Begründet hat Swift diese Maßnahme nicht, es ist auch unbekannt, ob es ein nur temporärer Zustand sein soll. Es gibt allerdings Hinweise, was Swift zu diesem Schritt bewogen hat. So kritisiert sie Streamingdienste wie Spotify, weil ihrer Meinung nach zu wenig Geld bei den Künstlern ankommt. Swift macht diese Dienste für den Verfall der Musikindustrie verantwortlich, sie seien Schuld daran, dass immer weniger Alben verkauft werden.
Damit verkennt Taylor Swift aber den Markt und sieht nicht, was gerade passiert, meint Ahmia. Die Streamingdienste schicken sich an, den Musikmarkt zu revolutionieren. Wer in dieser Situation mit Macht an seinen alten Gewohnheiten festhalten möchte, hat da ganz schnell das Nachsehen, prognostiziert er.
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