Sting wird 70

Vom Englischlehrer zum Popstar

05:24 Minuten
Der britische Musiker Sting steht bei der Eröffnung des Reeperbahn-Festivals auf der Bühne des Stage Operettenhauses.
Immer noch agil auf der Bühne: Sting beim Reeperbahn-Festival 2021 in Hamburg. © picture alliance / dpa / Axel Heimken
Von Christoph Prössel · 01.10.2021
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Zu seinem 70. Geburtstag macht sich der britische Popstar Sting mit der Single "If it's love" selbst ein Geschenk. Dass die Fans seine Lieder pfeifen, war der Antrieb, Musiker zu sein – erst als Bandleader und bis heute als erfolgreicher Solist.
"Ich wollte schon immer einen Song schreiben, in dem gepfiffen wird. Ich erzähle euch eine Geschichte: 1979 hatten wir mit der Band Police "Roxanne" in den Charts. Wir waren auf Tournee, ich schlief in einem Hotel. Und der Fensterputzer draußen pfiff das Lied. Da dachte ich: Genau das ist es, was ich will."
Gordon Matthew Thomas Sumner – ja, so lautet sein richtiger Name – wurde 1951 geboren. Im Norden von England, in der Nähe von Newcastle. Vater Milchmann, Mutter Friseurin, drei Geschwister, Jesuitenschule. Mit sieben lernte er Gitarre spielen, später Bass, er spielte in Jazzbands.
Sie nannten ihn Sting, also Stachel, weil er immer einen gelb-schwarzen Pulli trug und an eine Wespe erinnerte. Später studierte er Pädagogik und wurde Lehrer. 1977 gründete Sting die Band The Police. Er ging in die Punk-Metropole London.
"Das Timing war gut. Ich war 27, als ich bekannt wurde. Da war ich schon erwachsen, hatte meine eigene Meinung, zahlte Steuern, wählte, ich war Vater, Ehemann, ich hatte ein echtes Leben, bevor dieses verrückte Leben begann. Deswegen nehme ich das alles nicht zu ernst."

Solokarriere nach Erfolgen mit The Police

The Police brachte zwischen 1978 und 1984 fünf Alben heraus. 1985 verließ Sting die Band. Es hatte Streit gegeben. Der Musiker veröffentlichte sein Debüt-Album "The Dream of the Blue Turtles".

Politisches Engagement

Sting veröffentlichte ein gutes Dutzend Alben, zahlreiche sehr erfolgreich. Er trat für Greenpeace auf, für Amnesty International und sammelte Spenden für den Erhalt des Regenwaldes. 1988 gab er ein Konzert für die Freilassung des Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela.
Sting ist mittlerweile seit 25 Jahren verheiratet und hat sechs Kinder. Denen er übrigens nichts vererben möchte. Er wolle sie nicht des Abenteuers berauben, ihr Leben selber zu gestalten, sagte er in einem BBC-Interview.
Und was macht Sting an seinem Geburtstag? "Ich spiele in einer alten Ruine, unter der Akropolis, in einem alten griechischen Theater. Da habe ich den gleichen Ankleideraum wie die Gladiatoren."
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